Rentenpaket der Bundesregierung: Warum das Rentenniveau so wichtig ist
Die gesetzliche Rente ist für die meisten Menschen das Haupteinkommen im Alter. Das am Mittwoch im Kabinett eingebrachte Rentengesetz soll dafür sorgen, dass dieses Einkommen sicher bleibt. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Rentenniveau.
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Das Rentenniveau garantiert, dass die Lücke zwischen der Altersrente zum aktuellen Durchschnittseinkommen nicht immer größer wird.
Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat am Mittwoch ihr Rentengesetz ins Kabinett gebracht. Ein wichtiger Baustein ist die Sicherung des Rentenniveaus. Dieses garantiert, dass die Lücke zwischen der Altersrente zum aktuellen Durchschnittseinkommen nicht immer größer wird, sich Rentner*innen von ihrer Rente also immer weniger leisten können.
Für Bas ist das Renteniveau ein entscheidenderer Faktor, auch weil 74 Prozent der Menschen in Ostdeutschland im Alter ausschließlich von der gesetzlichen Rente leben und keine zusätzliche private oder betriebliche Altersvorsorge haben aufbauen können. Im Anschluss an die Kabinettssitzung betonte die Arbeitsministerin, dass von der Sicherung der Haltelinie „besonders die Jüngeren profitieren, die heute arbeiten und unser Land am Laufen halten“.
Was das Rentenniveau bedeutet
Seit 2018 ist gesetzlich abgesichert, dass das Rentenniveau nicht unter 48 Prozent sinkt. In diesem Zusammenhang ist auch oft von einer Haltelinie die Rede. Das bedeutet: Rentner*innen, die 45 Jahre mit Durchschnittsgehalt gearbeitet haben, würden heute eine Rente in Höhe von knapp 48 Prozent des aktuellen Durchschnittsgehalts beziehen. Dieses beträgt zurzeit 4.634 Euro brutto im Monat. Das Rentenniveau zeigt damit das Verhältnis zwischen einer Standardrente (45 Jahre mit Durchschnittsverdienst) und dem aktuellen Durchschnittseinkommen an.
Bis wann das Rentenniveau gesichert ist
Mit der jetzt geplanten Rentenreform soll das Niveau über das Jahr 2025 hinaus bis zunächst 2031 bei 48 Prozent gesetzlich verankert werden. Ohne diese Maßnahme würde das Rentenniveau in den Jahren nach 2025 von der Lohnentwicklung abgekoppelt und bis 2031 voraussichtlich um rund einen Prozentpunkt auf 47 Prozent absinken. Durch die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent fällt eine Rente von beispielsweise 1.500 Euro zum 1. Juli 2031 um etwa 35 Euro pro Monat höher aus. Das ist ein Plus von 420 Euro im Jahr.
Wie es nach 2031 weitergeht, entscheidet nicht zuletzt die Arbeit einer Rentenkommission, die mit Beginn des kommenden Jahres ihre Arbeit aufnehmen und bis Mitte 2027 ihre Ergebnisse vorlegen will.
Mütterrente wird vollendet
Weiterer Bestandteil des Rentenpakets 2025 ist auch die „Vollendung der Mütterrente“, die laut Bas „für mehr Fairness“ sorgt, weil Kindererziehungszeiten künftig – unabhängig vom Geburtsjahr des Kindes – vollständig anerkannt werden. Es geht dabei um die Anerkennung von Erziehungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung für Kinder, die vor 1992 geboren wurden. Sie sollen von bislang maximal zwei Jahren und sechs Monaten auf drei Jahre angeglichen werden.
Die Mehraufwendungen für die Verlängerung der Haltelinie und der Gleichstellung der Kindererziehungszeiten werden aus Steuermitteln bezahlt. Diese zusätzlichen Leistungen des Bundes an die Rentenversicherung verhindern, dass diese Maßnahmen einen grundsätzlichen Einfluss auf den Beitragssatz haben.
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.