SPD-Dialogveranstaltungen: Alle Mitglieder sind gefragt
Dirk Bleicker
Das bitterste Ergebnis für die SPD in der Geschichte der Bundesrepublik: 20,5 Prozent. Ein Ergebnis, das Fragen aufwirft. Umso mehr, als die Lage alles andere als eindeutig ist. Unter Parteichef Martin Schulz ist die SPD so geschlossen wie selten – und bleibt es erkennbar auch nach der harten Niederlage vom 24. September. Im Wahlkampf war die Stimmung gut: volle Marktplätze bei der Kundgebungstour, überall trafen wahlkämpfende Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten auf freundliche, interessierte Menschen, die mehr wissen wollten über die Pläne der SPD.
Gleichzeitig gingen die Umfragen zunächst bis April auf beeindruckende Höchststände – um dann stetig wieder abzunehmen. Und drei Wochen nach der Bundestagswahl feierte Stephan Weil in Niedersachsen einen fulminanten Wahlsieg. Ein „Auf und Ab“ der politischen Stimmung. Das wirft Fragen auf – und verlangt nach Antworten!
Acht Dialogforen in ganz Deutschland
Die SPD muss nicht in „Sack und Asche“ gehen. Aber es gibt ebenso wenig Grund, zu glauben, nach dem Erfolg von Hannover sei die sozialdemokratische Welt wieder in Ordnung. Was jetzt folgen muss, ist eine grundsätzliche Manöverkritik und ist eine Antwort auf die Frage, wie wir das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen können.
Im Mittelpunkt steht dabei der enge Austausch mit der Partei insgesamt – vor allem die Meinung und die Erfahrungen der Mitglieder sind dabei enorm wichtig. Darum geht es los mit acht Dialogforen überall in Deutschland. Der Auftakt für die Serie von Dialogforen wird bereits am 28. Oktober in Hamburg sein. Danach geht es nach Leipzig und dann quer durch ganz Deutschland bis zum Abschluss am 19. November in Nürnberg. Geplant sind keine klassischen Tagesveranstaltungen im starren Format, sondern ist vielmehr ein offener Meinungsaustausch. Vertreterinnen und Vertreter der Parteispitze werden dabei sein – und vor allem zuhören und aufnehmen. Alle Mitglieder sind gefragt, ihre Ideen in den Erneuerungsprozess einfließen zu lassen. Ob Meinungen zur inhaltlichen Neuausrichtung oder organisationspolitische Hinweise: Alles kann hier auf den Tisch.
Natürlich gibt es die Diskussion um die Zukunft der SPD auch öffentlich, über organisatorische Grenzen hinweg – zum Beispiel im Netz: unter #SPDerneuern auf Facebook und Twitter. Mitmachen, sich einmischen!