Parteileben

SPD-Dialogveranstaltungen: Alle Mitglieder sind gefragt

Nach der Niederlage bei der Bundestagswahl will sich die SPD erneuern. Bei acht Dialogveranstaltungen setzt sie auf Meinungen und Erfahrungen ihrer ­Mitglieder. Los geht es am Samstag in Hamburg.
von Jan Almstedt · 27. Oktober 2017
Die Dialogforen der SPD: Sie sind der Auftakt eines lang angelegten Erneuerungsprozesses. Im Mittelpunkt stehen die Meinungen und Wünsche der SPD-Mitglieder.
Die Dialogforen der SPD: Sie sind der Auftakt eines lang angelegten Erneuerungsprozesses. Im Mittelpunkt stehen die Meinungen und Wünsche der SPD-Mitglieder.

Das bitterste Ergebnis für die SPD in der Geschichte der Bundesrepublik: 20,5 Prozent. Ein Ergebnis, das Fragen aufwirft. Umso mehr, als die Lage alles andere als eindeutig ist. Unter Parteichef Martin Schulz ist die SPD so geschlossen wie selten – und bleibt es erkennbar auch nach der harten Niederlage vom 24. September. Im Wahlkampf war die Stimmung gut: volle Marktplätze bei der Kundgebungstour, überall trafen wahlkämpfende Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten auf freundliche, interessierte Menschen, die mehr wissen wollten über die Pläne der SPD.

Gleichzeitig gingen die Umfragen zunächst bis April auf beeindruckende Höchststände – um dann stetig wieder abzunehmen. Und drei Wochen nach der Bundestagswahl feierte Stephan Weil in Niedersachsen einen fulminanten Wahlsieg. Ein „Auf und Ab“ der politischen Stimmung. Das wirft Fragen auf – und verlangt nach Antworten!

Acht Dialogforen in ganz Deutschland

Die SPD muss nicht in „Sack und Asche“ gehen. Aber es gibt ebenso wenig Grund, zu glauben, nach dem Erfolg von Hannover sei die sozialdemokratische Welt wieder in Ordnung. Was jetzt folgen muss, ist eine grundsätzliche Manöverkritik und ist eine Antwort auf die Frage, wie wir das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen können.

Im Mittelpunkt steht dabei der enge Austausch mit der Partei insgesamt – vor allem die Meinung und die Erfahrungen der Mitglieder sind dabei enorm wichtig. Darum geht es los mit acht Dialogforen überall in Deutschland. Der Auftakt für die Serie von Dialogforen wird bereits am 28. Oktober in Hamburg sein. Danach geht es nach Leipzig und dann quer durch ganz Deutschland bis zum Abschluss am 19. November in Nürnberg. Geplant sind keine klassischen Tagesveranstaltungen im starren Format, sondern ist vielmehr ein offener Meinungsaustausch. Vertreterinnen und Vertreter der Parteispitze werden dabei sein – und vor allem zuhören und aufnehmen. Alle Mitglieder sind gefragt, ihre Ideen in den Erneuerungsprozess einfließen zu lassen. Ob Meinungen zur inhaltlichen Neuausrichtung oder organisationspolitische Hinweise: Alles kann hier auf den Tisch.

Natürlich gibt es die Diskussion um die Zukunft der SPD auch öffentlich, über organisatorische Grenzen hinweg – zum Beispiel im Netz: unter #SPDerneuern auf Facebook und Twitter. Mitmachen, sich einmischen!

Wichtige Bausteine für das ­Arbeitsprogramm

Alle Diskussionsergebnisse der Dialogforen werden ausgewertet, die besten Ideen im Arbeitsprogramm gebündelt, das dann auf dem Parteitag im Dezember beraten und beschlossen wird. Beendet ist die Arbeit aber auch dann langenoch nicht. Sowohl die Dialogforen als auch das Arbeitsprogramm können nur der Anfang eines groß angelegten Prozesses sein, der von allen getragen wird.
 
#SPDerneuern: Gemeinsam macht sich die SPD auf, Antworten zu finden auf die Frage, wie sie Vertrauen zurückgewinnen und wieder stärker werden kann. Inhaltlich und organisatorisch. Mit Mut zu Neuem, mit Bereitschaft für Veränderung und mit Lust auf Politik. Denn: Die SPD wird gebraucht!
 
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Autor*in
Jan Almstedt

ist Abteilungsleiter Kommunikation beim SPD-Parteivorstand.

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