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SPD-Parteivorsitz: Karl-Heinz Brunner zieht Bewerbung zurück

Er war als Einzelbewerber ins Rennen gegangen, jetzt steigt er aus: Karl-Heinz Brunner will nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren. Er räumt den Weg um eine deutlichere Zuspitzung im Kandidierendenfeld zu ermöglichen, erklärte der bayrische Bundestagsabgeordnete.
von Benedikt Dittrich · 16. September 2019
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Karl-Heinz Brunner hat am Wochenende verkündet, dass er sich nicht mehr für das Amt des Parteivorsitzenden bewerben möchte. Der bayrische Bundestagsabgeordnete war als Einzelkandidat angetreten und bereits auf einigen Konferenzen von #unsereSPD - die Tour für sich geworben. Nun will er zurücktreten, damit die künftige Parteispitze eine klare und breite Unterstützung bekommen kann.

„Mit diesem Schritt möchte ich eine deutlichere Zuspitzung im Kandidierendenfeld und damit eine klarere Wahlentscheidung ermöglichen“, begründete er seinen Rückzug in einer persönlichen Erklärung. Damit reduziert sich das Teilnehmerfeld auf nun noch sieben Duos, als erstes hatten sich Simone Lange und Alexander Ahrens zurückgezogen – das Bürgermeister-Duo hatte schon bei der Auftaktveranstaltung in Saarbrücken die Bewerbung zurückgezogen.

Sicherheit auch bei anderen Bewerbern gut aufgehoben

Bei den Parteimitgliedern hatte Karl-Heinz Brunner vor allem dafür geworben, das Thema Sicherheit wieder stärker zu besetzen. Darauf kam er jetzt auch in seiner Erklärung zurück. „Thematisch liegen mir drei Dinge am Herzen: Äußere, innere und soziale Sicherheit.“ Was er damit meint, hatte er zuvor bei den Konferenzen bei den Landesverbänden deutlich gemacht: Brunner hatte stets dafür geworben, den Bürgern das Gefühl von Sicherheit wiederzugeben, angefangen beim abendlichen Spaziergang im Park vor der Haustür bis hin zur internationalen Sicherheitspolitik. Aber – und darauf legte er einen besonderen Wert – Sicherheit bedeute eben auch, dass der Arbeitsplatz sicher sei und darüber hinaus das Gehalt ausreicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.

„Diese Themen weiß ich bei den Teams Klara Geywitz/Olaf Scholz und Petra Köpping/Boris Pistorius in guten Händen.“, so der Bundestagsabgeordnete. Seinen Abschied aus der Kandidierenden-Runde nutzte Brunner außerdem, um für die Versöhnung in der Partei einzutreten. „Es ist traurig, wenn in einigen Kreisen ‘Juso' ein Schimpfwort ist, so wie in anderen Kreisen ‘Seeheimer‘", bedauerte er und warb um den Zusammenhalt der Sozialdemokratischen Partei, „Unsere Politischen Gegner sind andere Parteien, nicht die eigenen Leute.“ Erfolgreich sei die SPD nur dann, wenn sie sie gemeinsam streiten würde und nicht gegeneinander. In den vergangenen Tagen sei ihm immer deutlicher bewusst geworden, dass für eine solche Einigung auch eine Parteispitze mit klarer und breiter Unterstützung erforderlich sei. 

 

Autor*in
Benedikt Dittrich

war von 2019 bis Oktober 2022 Redakteur des „vorwärts“.

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