Parteileben

Bundesweites Ortsvereinstreffen: Neue Stärke für die Basis

29. December 2025 09:56:54

Zweieinhalb Tage lang kamen SPD-Mitglieder aus ganz Deutschland beim ersten bundesweiten Ortsvereinstreffen in Thüringen zusammen – und nahmen viel mit nach Hause.

Viele Menschen sitzen an Tischen in einem Saal

Beim ersten bundesweiten Ortsvereinstreffen in Thüringen wurde lebhaft diskutiert.

Dass sich die Vorgängerin der SPD, die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), im Mai 1875 in Gotha gründete, lag auch daran, dass die Stadt in der Mitte Deutschlands gut zu erreichen war. Daran hat sich – allen Problemen mit der Deutschen Bahn zum Trotz – auch 150 Jahre später nichts geändert. Und so kamen vom 23. bis 25. November rund 160 SPD-Mitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet in der Kleinstadt Friedrichroda, 20 Kilometer südwestlich von Gotha, zum ersten Ortsvereinstreffen zusammen. Eingeladen hatten der SPD-ReiseService und der „vorwärts“.

Ortsvereinstreffen: „Speed-Dating“, Filmvorführung, und mehr

Den Auftakt am Sonntagnachmittag machte Bärbel Bas. Die SPD-Vorsitzende stand den Genossinnen und Genossen Rede und Antwort zur Rolle der SPD in der Bundesregierung, den geplanten Reformen am Sozialstaat und bei der Rente sowie dem Vorhaben für ein neues Grundsatzprogramm. Bei einem „Speed-Dating“ lernten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ortsvereinstreffens anschließend besser kennen: Alle fünf Minuten ertönte ein Signal und der Tisch musste gewechselt werden.

Der zweite Tag begann mit einer Filmvorführung. Gezeigt wurde die Dokumentation „Unten – im Ortsverein“, die seit Anfang November bundesweit in den Kinos läuft. Filmemacher und SPD-Mitglied Jan-Christoph Schultchen hat dafür die SPD im Hamburger Stadtteil Bergedorf mit der Kamera begleitet und erzählt aus dem Wahlkampf, von der Mitgliederehrung und der Weihnachtsfeier. Schultchen war auch bei dem Ortsvereinstreffen dabei.

Georg Maier will „die SPD von unten wieder stark machen“

Nach Ausflügen nach Eisenach, auf die Wartburg oder nach Erfurt stand dann der zweite „Stargast“ auf dem Programm. „In diesem Wahlkreis sind wir noch stark“, erklärte Georg Maier den Genossinnen und Genossen. Maier ist nicht nur Innenminister von Thüringen, sondern auch Landesvorsitzender der SPD und berichtete, dass sowohl der Bürgermeister von Gotha als auch der Landrat ein rotes Parteibuch haben. „Wir müssen die SPD von unten wieder stark machen“, lautete daher Maiers Appell.

Wie das gelingen kann, vermittelte zum Abschluss des zweieinhalbtägigen Treffens Lothar Binding. „Mit jedem kleinen Kümmern geht es der Gesellschaft ein kleines bisschen besser“, gab der Bundesvorsitzende der AG 60plus den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit auf den Weg. Zur Illustration, wie man sich am Infostand so verhält, dass man auch wahrgenommen wird, hatte Binding unter anderem ein Glücksrad und ein Stück Gartenzaun mitgebracht. Eine wichtige Botschaft lautete: „Ein Infostand muss auch Spaß machen.“

Ortsvereinstreffen 2026 bereits in Planung

Carola Roma, die aus Frankfurt am Main nach Thüringen gereist war, zeigte sich am Ende des Ortsvereinstreffens zufrieden. „So etwas war mal dringend notwendig“, sagte sie. „So viele Gleichgesinnte zu treffen und sich auszutauschen, stärkt mich in meiner Parteiarbeit vor Ort enorm.“ Da trifft es sich, dass das Ortsvereinstreffen 2026 schon in der Planung ist.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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