140 Jahre „vorwärts“: Die Ausstellung zum Mitnehmen
Dirk Bleicker
Als am 1. Oktober 1876 die erste Ausgabe des „Vorwärts“ in Leipzig erscheint, ist das der Auftakt zu einer wechselvollen Geschichte. Als „Central Organ der Sozialdemokratie Deutschlands“ gestartet, häutet sich die Zeitung mehrfach, wird zwei Mal verboten, kurzzeitig sogar eingestellt.
Die Ausstellung „vorwärts – und nicht vergessen!“ beleuchtet die Geschichte der ältesten Parteizeitung Deutschlands aus unterschiedlichen Blickwinkeln. „An der Entwicklung des vorwärts lässt sich beispielhaft der Medienwandel beleuchten“, sagt Astrid Schwabe. Sie ist Professorin für „Public History“ und historisches Lernen im Sachunterricht an der Europa-Universität Flensburg. Für den „vorwärts“ hat sie die Inhalte der Ausstellung zum 140-jährigen Jubiläum konzipiert. Die Plakate gestaltet hat der Fotograf und Art-Direktor der Sonderseiten zum 140-jährigen vorwärts-Jubiläum Dirk Bleicker.
Ausstellung zum Mitnehmen
„Es geht nicht darum, die Geschichte chronologisch nachzuerzählen, sondern die gesellschaftliche und politische Bedeutung der Zeitung in Bezug auf Freiheit, Partizipation und Demokratie herauszustellen“, betont Schwabe. Auf elf Plakaten erzählt die Ausstellung, welche Rolle der „vorwärts“ zu unterschiedlichen Zeiten spielte.
Auch das „fortwährende Spannungsfeld“ zwischen innerer Meinungsfreiheit auf der einen und Parteizeitung auf der anderen Seite wird nicht ausgespart. „Ich möchte zum Denken anregen und die Ausstellungsbesucher ermuntern, sich auch kritisch mit dem Medium Zeitung auseinanderzusetzen“, sagt Schwabe. Das Besondere: Wer möchte, kann sich ein Exemplar der Plakate mit nach Hause nehmen. Und für 25 Euro kann jeder alle Plakate bestellen – und eine eigene vorwärts-Ausstellung in seiner SPD-Heimat präsentieren.
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Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.