Parteileben

Wie SPD-Delegierte auf den ersten digitalen Wahlparteitag blicken

Die SPD hat am Samstag eine Premiere erlebt: ihren ersten digitalen Wahlparteitag. Wir haben Delegierte aus allen Teilen des Landes befragt, wie sie diesen erlebt haben.
von Jonas Jordan · 13. Dezember 2021
Die Mehrheit der Delegierten beim SPD-Bundesparteitag waren digital zugeschaltet, wie hier der stellvertretende Juso-Bundesvorsitzende Lasse Rebbin.

Kira Braun, Saarland:

Keine Juso-Landeskonferenz vergeht ohne das Absingen der Internationalen. Auf die Zeile „Wir sind die stärkste der Parteien“ folgt immer ein bekümmertes „Schön wär´s!“. Leider konnte der Bundesparteitag in diesem Jahr nur hybrid stattfinden. Sonst hätten wir mit Sicherheit beim Parteiabend pünktlich um 12 ein euphorisches „Jawohl“ anfügen können.

Aynur Colpan, Niedersachsen:

In jeder Hinsicht ein außergewöhnlicher Parteitag: Nicht nur, dass ich als Kreisvorsitzende von Lars Klingbeil die Chance hatte, ihn zum Parteivorsitzenden zu wählen, sondern auch, dass wir so einen besonderen Parteitag digital von zu Hause aus verfolgen mussten. Es fehlen die Begegnungen, die ausführlichen Debatten, der Austausch. Ich freue mich darauf, wenn wir hoffentlich bald solche Tage wieder gemeinsam vor Ort verfolgen können.

Johannes Hiry, Saarland:

Wir haben mit den Beschlüssen auf dem Parteitag gezeigt, dass wir, auch an der Spitze einer Regierung, unser eigenständiges Profil als progressive Partei erhalten werden. Unsere Vorstellung von Respekt, von einer gerechten, offenen Gesellschaft endet nicht auf der letzten Seite des Koalitionsvertrags – sie fängt dort erst an.

Marian Jacobs, SPD International:

Als Delegierter der SPD International möchte ich allen Gewählten stellvertretend unsere Glückwünsche ausdrücken. Nun bricht ein neues sozialdemokratisches Jahrzehnt an. Als weltweit vertretene Genoss*innen werden wir auch weiter neue Ideen aus dem Ausland für dieses Jahrzehnt in die Partei bringen.

Elisabeth Krämer, Baden-Württemberg:

Die Regierung ist nicht die Partei. Ständig werden Kompromisse geschlossen und Einigungen in der Ampel getroffen. Dabei vergessen wir nicht, wo unsere Wurzeln liegen. Was das Richtige ist, diskutieren wir seit 158 Jahren. Viele Ampelkompromisse sind nicht Sozialdemokratie pur, aber die SPD ist es. Darüber haben wir heute diskutiert. 

Umut Kurt, Rheinland-Pfalz:

Die SPD ist wieder ein gut geölter Maschinenraum und mit voller Kraft zurück. Die Transformation der Arbeitswelt, der Klima- und Umweltschutz, die Veränderungen in der Welt – überall bilden wir als moderne Volkspartei die gesellschaftliche Klammer.

Tobias von Pein, Schleswig-Holstein:

Die Sozialdemokratie ist eine starke und moderne Partei. Wir haben auf dem Parteitag einen wichtigen Generationswechsel vollzogen. Ich freue mich sehr für unser neues Duo Saskia und Lars sowie Kevin als Generalsekretär. Ein starkes Signal, gerade für die junge Generation in unserem Land!

Heike Raab, Rheinland-Pfalz:

Es ist eine Zeit des Aufbruchs. Dieser Parteitag hat das für mich gezeigt. Die Reden von Lars, Saskia und Olaf und die Aussprache demonstrierten diesen gemeinsamen Willen. Daraus kommt auch Kraft für die Arbeit im Ortsverein oder für mich in der Medien- und Netzpoltischen Kommission. Wir in der SPD werden gebraucht für mehr Demokratie und Gerechtigkeit.

Alexander Roth, Bayern:

Mit Kevin und Saskia haben wir Personen an der Spitze der SPD, die unserer Partei den Raum für Debatten geben werden. Das hat man bei den Reden gemerkt. Leider war der jetzige Parteitag sehr inhaltsleer. Ich hoffe, das ändert sich schnell und wir kriegen bald eine Klärung bei den bewaffneten Drohnen hin. 

Michael Schmidt, Sachsen:

Lars Klingbeil sagte: „Die SPD muss die Partei sein, die die Gesellschaft und das Land in all seiner Vielseitigkeit zusammenhält.“ Gerade in Ostdeutschland ist die Sehnsucht nach einer Gesellschaft des „Aufeinanderachtens“ und Zusammenhaltens groß. Hier ist eine große Chance für uns als Partei.

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

0 Kommentare
Noch keine Kommentare