Parteileben

Stimmungsvoller vorwärts-Presseabend in Berlin

von ohne Autor · 26. September 2010
placeholder

Es war das Gesprächsthema auf dem Presseabend: Das ZDF-Politbarometer vom Freitag. Von wegen Gleichstand mit den Grünen! Die "Forschungsgruppe Wahlen" ermittelte 30 Prozent für die SPD und einen satten 11-Prozent-Vorsprung vor den Grünen. Für die CDU dagegen der schlechteste jemals vom Politbarometer gemessene Wert von 31 Prozent, die FDP mit nur 5 Prozent kurz vor dem Aus. Wenn das keine Vorlage für heitere Gespräche der Genossinnen und Genossen war. Kein Vergleich zum vorwärts-Presseabend vor dem Dresdner Parteitag, als mancher Delegierte sorgenvoll in die Zukunft schaute und einige Medien spotteten, die SPD habe ihre Zukunft bereits hinter sich.

Diesmal war alles anders. Die über 2000 Gäste, darunter hunderte Delegierte und Journalisten, amüsierten sich prächtig im ehemaligen Postbahnhof, der "Station". Die 20 Meter hohe Halle war stimmungsvoll ausgeleuchtet in kräftigem Orange und strahlendem Violett. Berliner Curry-Wurst, Pasta Bolognese und Laugen-Butter-Brezel sorgten für das leibliche Wohl.

Kleiner Wermutstropfen: SPD-Chef Sigmar Gabriel verspätete sich und konnte die Gäste nicht begrüßen. "Er arbeitet fleißig an seiner Rede für den Parteitag", erklärte Uwe-Karsten Heye, der scheidende vorwärts-Chefredakteur. Er kündigte den Gästen die Staffelstabübergabe an seinen Nachfolger Uwe Knüpfer zum 1. Oktober an und versprach: "Der vorwärts wird auch künftig seine Rolle spielen. Er wird die Widersprüche der Gesellschaft rechzeitig erkennen und journalistisch aufarbeiten."

Uwe Knüpfer machte es kurz und launig. Es gebe ja zur Zeit viele Unkenrufe, die behaupteten, die Zeit der Parteizeitungen sei vorbei. Das könne er aber nicht glauben, wenn er die Menge der vorwärts-Gäste sehe, die doch bestimmt auch alle fleißige vorwärts-Leser seien, "und die bestimmt nicht wegen des Freibiers gekommen sind, das gibt es nämlich heute Abend nicht". In der Tat, auch der vorwärts-Verlag muss sparen, die Getränke waren diesmal nicht gratis.

Das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Besonders wegen der herausragenden Leistung des musikalischen Stars des Abends: der Sängerin Annett Louisan und ihrer Band. Die mit diversen Goldenen Schallplatten ausgezeichnete Künstlerin beeindruckte mit ihren deutschsprachigen Chansons und Pop-Balladen.

Am späten Abend betrat dann der HipHopper "Bickmack" die Bühne und präsentierte seine Songs. In der SPD ist vielen noch sein Auftritt auf dem Dresdner Parteitag in Erinnerung. Dort wurde er für sein ehrenamtliches Engagement für benachteiligte Jugendliche von Sigmar Gabriel mit dem Dröscher-Preis ausgezeichnet.

Apropos Sigmar Gabriel: Zu später Stunde - nach einem langen, harten Arbeitstag - kam er dann doch noch. Denn was wäre ein vorwärts-Presseabend ohne den Parteivorsitzenden?

0 Kommentare
Noch keine Kommentare