„Sport im Mittelpunkt. Kommunale Sportpolitik vor neuen Herausforderungen.“
Vor besonderen Herausforderungen steht die Sportpolitik in den Kommunen. Ansprüche an Form und Inhalt von sportlichen Angeboten müssen angesichts veränderter gesellschaftlicher Entwicklungen
und Bedarfe ebenso berücksichtigt werden wie die Mitwirkungsmöglichkeiten in den Vereinen und Verbänden . Vor allem die Sportvereine sind gefordert, ihre vielfältigen Angebotsstrukturen noch
stärker auf den demografischen Wandel hin neu auszurichten. Für die SPD steht fest, dass die rund 90.000 Sportvereine die tragenden Säulen des Sportsystems bleiben müssen. Deren wichtigste
Partner sind die Kommunen, die den überwiegenden Anteil der öffentlichen Sportförderung gewährleisten.
Manfred Schaub, Sportpolitischer Sprecher der SPD, leitete die Veranstaltung und stand zusammen mit Ilse Ridder-Melchers, Vizepräsidentin des DOSB, Klaus Böger, Präsident des Berliner
Landessportbundes, Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes und Roger Lewentz, Staatssekretär im Ministerium des Innern und Sport in Rheinland-Pfalz, den Gästen
Rede und Antwort. In der Diskussion wurde deutlich, dass es ein großes Aufgabenpotential für Politik und Sport gemeinsam zu bewältigen gilt.
Alterssport als Herausforderung annehmen
Sportvereine, deren Angebotsstruktur sich an die demografische Entwicklung anpassen muss, stehen den veränderten Bedingungen am deutlichsten gegenüber. Sie müssen auf den demografischen
Wandel reagieren und sich der Vielfalt unterschiedlichster Zielgruppen, den Kindern und Jugendlichen, Seniorinnen und Senioren, Migrantinnen und Migranten und den Menschen mit Behinderung öffnen.
Die Betreuung der Sportanlagen muss in Zukunft vielfach von den Sportvereinen sichergestellt werden. Durch neue Angebote der Vereine, angepasste Mitgliedsbeiträge und sonstige Leistungen von
Sponsoren oder Stiftungen kann die erhöhte Eigenleistung finanziell abgesichert werden.
Die kommunale Sportpolitik lebt vom bürgerschaftlichen Engagement. Dafür sind Rahmenbedingungen zu schaffen, die durch Information und Anerkennung motivieren, Gestaltungsräume eröffnen, die
bürokratischen Anforderungen vereinfachen und finanzielle Hilfe zur Unterstützung gesellschaftlicher Solidarität gewähren.
Lotto-Gewinne an die Sportvereine
"Das statliche Lottomonopol muss erhalten bleiben, um mit den Gewinen die Sportvereins arbeit zu untestützen", forderte Klaus Böger. Zwischen 500 und 600 Millionen Euro pro Jahr gingen an
die Sportvereine. Grundsätzlich müsse bürgerschaftliches Engagement professionalisiert werden. Dabei helfen kommunal geförderte Serviceangebote, die von der Information über Fortbildungsmaßnahmen
bis zur Vermittlung in Ehrenamtsbörsen reichen sollen.
Bewegung und Sport müssen integrative Bestandteile kommunaler Entwicklungspolitik werden und zukünftig eine entsprechende Förderung erhalten. Zum Leitbild einer sozialen Stadt gehören
Bewegungsanreize und Sportmöglichkeiten für alle. Um dies zu ermöglichen, bedarf es einer Entwicklungsplanung für Sportstätten und einer Wege- und Raumplanung in der Kommune, die wohnungsnahe
Anlässe für Bewegung und Sport ermöglicht.
Das sportliche Angebot in den Städten, Gemeinden und Kreisen leistet einen immer wichtigeren Beitrag zur Lebensqualität und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Sozialdemokratie mit
ihrer tiefen Verwurzelung in der Kommunalpolitik wird die Unterstützung für den kommunalen Sport weiterführen und dazu beitragen, dass der Sport ein wichtiger Standortfaktor für die Attraktivität
einer Kommune bleibt.
Weitere Infos Wer Interesse an einer ausführlichen Dokumentation der Veranstaltung hat, kann sich unter sportpolitik@spd.de melden.