SPD-Neumitglied mit 83
„Einmal hatte ich einen Ausrutscher und habe die FDP gewählt“, muss Walter Welz gestehen. Das sei bei der Hamburger Bürgerschaftswahl 1953 gewesen. Von seinen Arbeitskollegen im Hamburger Hafen habe er dann ordentlich Prügel bezogen, erzählte Welz und lacht. „Das waren da alles scharfe Sozialdemokraten.“ Nach dem „Ausrutscher“ habe er dann aber nur noch die SPD gewählt.
Die SPD hat die besseren Vorschläge
Ein Eintritt in die Partei sei aber erstmal nicht in Frage gekommen. 1959 und1960 bekamen er und seine Frau zwei Kinder. „Wir haben uns eher um seinen eigenen Kram gekümmert und für Politik war nicht viel Zeit“, sagt Welz. In den vergangenen Jahren habe er aber mehr Zeit gehabt sich mit Politik zu beschäftigen. „Die FDP hat mich zum Beispiel immer geärgert. Die spucken immer große Töne, aber bekommen nichts durchgesetzt.“
Aber auch eine Mitgliedschaft bei der CDU kam für den 83 Jahren nicht in Frage. „ In der großen Koalition muss man natürlich Kompromisse schließen, aber mir ist aufgefallen, dass die CDU ja immer die Bremse ist.“ Sein Eindruck habe sich in den Regierungsjahren noch weiter verstärkt. Die SPD habe immer die besseren Vorschläge gehabt und anschließend habe sich die CDU, dass auf die Fahne geschrieben. „Da habe ich mir gedacht, ich trete dem Laden mal bei“, sagte Welz.
Politik für die Menschen
Mit 83 Jahren möchte Welz in seinem Ortsverein in Amersbek (Schleswig-Holstein) aber keine großen Aufgaben mehr übernehmen. Sein Engagement im Bürgerverein habe er bereits zurückgefahren. „Ich möchte jetzt ein bisschen meine Ruhe haben, aber ich habe mir geadacht, die SPD kann ich mit meiner Mitgliedschaft noch unterstützen.“ Parteien seien wie Menschen, findet Welz. Wie jeder Mensch habe auch jede Partei ihre Macken. Die SPD sei aber die Partei, die für die Menschen die beste Politik betreibe.
Von Martin Schulz habe er noch nicht ausreichend mitbekommen, um sich ein richtiges Urteil über ihn bilden zu können. Den Kanzlerkandidaten der SPD lerne er durch die Medien momentan erst richtig kennen. Bislang halte er ihn aber für einen sehr guten Kandidaten. „Für mich wäre es schön, wenn die SPD die nächste Wahl gewinnen würde.“