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Solidarität in der Krise: Wie die SPD für ausreichend Corona-Masken sorgt

Seit Montag gilt in ganz Deutschland eine Maskenpflicht für den ÖPNV und beim Einkaufen. Mehrere SPD-Gliederungen zeigen sich solidarisch und stellen die Versorgung sicher, beispielsweise in Wolfenbüttel oder Leipzig.
von Jonas Jordan · 29. April 2020
Sorgten dafür, dass mehr als 1.000 Masken in der Bevölkerung verteilt wurden (v.l.): Vize-Chefin Susanne Fahlbusch und der Unterbezirksvorsitzende der SPD in Wolfenbüttel Marcus Bosse.
Sorgten dafür, dass mehr als 1.000 Masken in der Bevölkerung verteilt wurden (v.l.): Vize-Chefin Susanne Fahlbusch und der Unterbezirksvorsitzende der SPD in Wolfenbüttel Marcus Bosse.

Nur wenige Minuten Fußweg sind es vom Rathaus in der Innenstadt von Wolfenbüttel zum Bahnhof der niedersächsischen Kreisstadt. Seit Montagmorgen bildet sich dort eine zum Teil mehrere hundert Meter lange Schlange. Denn direkt am Bahnhof von Wolfenbüttel befindet sich die Geschäftsstelle des SPD-Unterbezirks. Dort verteilen Sozialdemokrat*innen seit Montag um zehn Uhr täglich Schutzmasken an die Bevölkerung. Denn auch in Niedersachsen gilt seit Anfang der Woche eine Maskenpflicht für den ÖPNV und im Einzelhandel.

Ab neun Uhr morgens anstehen

„Es gibt noch nicht genügend Masken zu erwerben und die, die es gibt, sind horrend teuer. Daher wollte der SPD-Unterbezirk Wolfenbüttel für die ersten Tage für die Bürgerinnen und Bürger Abhilfe schaffen“, erklärt Laura Letter, Büroleiterin in der Unterbezirksgeschäftsstelle, die Idee hinter der kurzfristig beschlossenen Verteilaktion, die bei den Bürger*innen des Landkreises offensichtlich sehr gut angenommen wird.

Rund 120.000 Einwohner*innen zählt der Landkreis Wolfenbüttel. Mindestens ein Prozent davon hat inzwischen dank der SPD einen Mundschutz. Manche davon haben die Genoss*innen selbst genäht – natürlich in rot, wie Letter berichtet. Der überwiegende Teil stammt von einem lokalen Produzenten. Dadurch war es auch kein Problem, weitere Masken nachzubestellen, nachdem bereits am Dienstagmittag mehr als 1.000 Stück verteilt worden waren.

Manche Bürger*innen warteten bereits eine Stunde vor Öffnung der Geschäftsstelle ab morgens um neun vor dem Bahnhof in Wolfenbüttel. Dennoch hielten alle den notwendigen Mindestabstand von eineinhalb Metern ein, wie Letter berichtet. Auch für die Verteiler*innen gelten entsprechende Schutzmaßnahmen. Die Verteilaktion der Genoss*innen läuft noch bis Donnerstag um 15 Uhr.

Leipziger*innen nähen mehr als 1.000 Masken selbst

Ebenso solidarisch sind die Sozialdemokrat*innen etwa 200 Kilometer weiter südöstlich unterwegs. Die Leipziger SPD hat angesichts der Corona-Krise dazu aufgerufen, Masken zu nähen. Etwa 40 ehrenamtliche Helfer*innen mit und ohne SPD-Parteibuch sind diesem Aufruf in den vergangenen Wochen gefolgt und haben als Teil der Aktion „Held*innen helfen Held*innen“ inzwischen mehr als 1.000 Masken genäht. Die Aktion wird bisher durch Gliederungen der SPD und Spenden von Einzelmitgliedern unterstützt. So sind inzwischen 1.500 Euro für Materialien zusammengekommen. Dadurch konnten bereits zahlreiche Einrichtungen mit besonders gefährdeten Berufs- und Risikogruppen in und um Leipzig versorgt werden, darunter fünf Pflegeeinrichtungen, drei Rettungs- und Pflegedienste, eine Flüchtlingsunterkunft und das Streetworkprojekt „Safe“.

Am Montag verteilten die Leipziger Sozialdemokrat*innen noch einmal 200 selbst genähte Masken an das Leipziger Straßenmagazin „Kippe“. Sie sollen dabei helfen, dass die mehr als 100 Aktiven die neue Ausgabe des Straßenmagazins ab kommender Woche wieder verkaufen können. „Die Masken helfen, die Verbreitung des Corona-Virus  einzudämmen und die Ansteckungsgefahr zu senken“, sagt der Leipziger SPD-Vorsitzende Holger Mann zur Aktion „Held*innen helfen Held*innen“.

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Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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