So geht die SPD in die letzten 72 Wahlkampf-Stunden
Wird Schlaf im Wahlkampf überbewertet, Juliane Seifert?
Nein. Auch im Wahlkampf ist es wichtig, einigermaßen ausgeschlafen zu sein, um einen klaren Kopf zu haben. Es ist allerdings auch klar, dass das gerade in der heißen Phase oft nicht gelingt.
Die Kampa im Willy-Brandt-Haus ruft dazu auf, die letzten 72 Stunden vor der Bundestagswahl „wach zu bleiben für mehr Gerechtigkeit“. Warum?
Wir haben uns zu Beginn des Wahlkampfs vorgenommen, dass wir die Partei sein wollen, die am meisten mit den Menschen im Gespräch ist. Wir reden mit ihnen darüber, worum es in Zukunft geht und wie wir Deutschland gerechter gestalten wollen. Das beste Mittel dafür sind Haustürbesuche. Auch wenn es nur noch wenige Tage bis zur Bundestagswahl sind, ist noch immer ein großer Teil der Wählerinnen und Wähler unentschlossen, wem sie ihre Stimme geben sollen. In den letzten 72 Stunden wollen wir möglichst viele von ihnen erreichen und ihnen auch die Möglichkeit geben, uns ihre Fragen zu stellen. Deshalb wird die Kampa im Willy-Brandt-Haus ab Donnerstag rund um die Uhr geöffnet und per Telefon, E-Mail, Facebook und Twitter erreichbar sein.
Gilt das auch für SPD-Wahlkämpfer?
Na klar! Für unsere Wahlkämpfer, die an den Haustüren und Infoständen bis zum Wahlsonntag für die SPD werben, wird die Kampa bei allen Fragen Ansprechpartner und Unterstützungszentrale sein. Wenn sie kurzfristig etwas brauchen, seien es Informationen zum Tür-zu-Tür-Wahlkampf oder die Vorlage für ein Flugblatt, werden sie es von uns bekommen.
Sie rufen auch dazu auf, dass die SPD vor Ort Wahlkampfzentralen unter dem Titel „Kampa72h“ einrichtet. Was sollen die machen?
Wer die Kapazität hat, ist dazu aufgerufen, bspw. sein Wahlkampf- oder Unterbezirksbüro zu öffnen – als Anlaufpunkt für Wahlkämpfer, die sich in den letzten 72 Stunden engagieren wollen, und als Angebot an die Wählerinnen und Wähler, die sich über unsere Ziele informieren wollen. Je präsenter die SPD ist, desto besser.
72 Stunden sind nicht viel Zeit, noch große Dinge zu planen. Welche Wahlkampfaktion funktioniert da am besten?
Für Freitag und Samstag ist der Tür-zu-Tür-Wahlkampf am besten geeignet. Hiermit erreichen wir gerade noch unentschlossene Wählerinnen und Wähler. Wer wissen möchte, wo im Wahlkreis das besonders sinnvoll ist, kann sich an die Kampa wenden. Am Sonntag lohnt es sich, Freunde, Bekannte und Nachbarn anzusprechen, damit sie wählen gehen. Auch auf Facebook oder Twitter kann man zur Wahl aufrufen und nach der Stimmabgabeposten, dass man wählen war. Dafür stellen wir auf Kampa17.de ein eigenes Facebook-Badge zur Verfügung. Der Hashtag auf Twitter lautet #2xSPD.
Rechtlich ist es auch erlaubt, bis einschließlich Sonntag Wahlkampf zu machen?
Ja, natürlich muss man aber ein paar Dinge beachten. Wahlwerbung muss einen gewissen Abstand zu Wahllokalen haben und wer ein Wahl-Selfie postet, sollte das Foto vor dem Wahllokal machen und auf keinen Fall innen. Auch ein Foto vom Wahlzettel ist nicht erlaubt.
node:vw-infobox
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.