Regine-Hildebrandt-Preis: Dialogabende mit Manuela Schwesig und Günther Beckstein
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Kommenden Sonntag wird der Regine-Hildebrandt-Preis verliehen. Er zeichnet jedes Jahr Personen oder Vereine für ihr gesellschaftliches Engagement aus. Dieses Jahr geht er an die beiden Initiativen „Kultür Potsdam“ und „Schwabener Sonntagsbegegnungen“.
Die Kultür Potsdam
Die Initiative „Kultür Potsdam“ öffnet Menschen mit einem geringen Einkommen die Tür in das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Stadt. Sie informiert über kostenfreie Kultur-, Lern- und Sportveranstaltungen und organisiert die beiden Projekte „KidsKultür“ und „KultürTandem“, welche beispielsweise kostenlose Museums- und Konzerttickets an Kinder aus einkommensschwachen Familien, geflüchtete und einheimische Menschen vermittelt.
Zum aktuellen kostenlosen Programm der „Kultür Potsdam“ gehören etwa: Workshops wie „Rechte Szenewelten: neue Ausdrucksformen von Neonazis“, Filmabende im „oskar“, Krimimarathons und Eltern-Schüler-Sprechabende.
Unterstützt wird die Initiative unter anderem von der „F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz“, der „Stiftung RTL - Wir helfen Kindern e.V.“ und der „Stiftung Mitarbeit“.
Die Sonntagsbegegnungen
Bei den „Schwabener Sonntagsbegegnungen“ kommen seit 1992 Menschen zusammen, die auf den ersten Blick nicht zusammengehören und diskutieren vor einem Publikum über politische, kulturelle oder gesundheitliche Themen, die die Gesellschaft gerade bewegt.
Im vergangenem September trafen sich beispielweise Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU), um sich vor dem Hintergrund der rechtsextremen Demonstrationen in Chemnitz über das Thema „Deutschland“ und seine Konflikte – wie etwa die Zukunft Europas, der wachsende Rechtspopulismus und die Flüchtlingspolitik – zu unterhalten.
Organisiert werden diese durch Spenden finanzierten Diskussionstreffen von Markt Schwabens ehemaligen Bürgermeister Bernhard Winter. Neben Schwesig und Beckstein waren bei ihm beispielsweise auch schon Gregor Gysi, Sandra Maischberger und Peter Frey zu Gast.
Die ostdeutsche SPD-Politikerin Hildebrandt setzte sich damals selber für eine gerechte Gesellschaft und die Einheit des Landes ein. 1990 wurde sie bei den ersten – und letzten – freien Wahlen der DDR in die Volkskammer gewählt. Nach der Wiedervereinigung übernahm sie in der ersten brandenburgischen Landesregierung als Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen Verantwortung. Dort machte sie sich für die sogenannten Wende-Verlierer stark. Wegen ihres authentischen, lockeren Auftretens, nannten die Leute sie gerne „Mutter Courage des Ostens“.
studiert Geschichte und Deutsche Literatur und war Praktikantin in der vorwärts-Redaktion von Oktober bis Dezember 2018.