Mit 18 in die SPD: Peter Ambos ist der „Zwei-Minuten-Mann“
Der 18. Geburtstag ist ein besonderer Tag, keine Frage: Endlich volljährig und damit auch offiziell erwachsen, endlich eigene Entscheidungen treffen, Freiheit spüren. Für Peter Ambos wird der 18. Geburtstag noch aus einem anderen Grund für ewig in Erinnerung bleiben: Es war der Tag, an dem Ambos in die SPD eintrat.
In zwei Minuten in die SPD
Kurios: Der Tag war gerade zwei Minuten alt, da flatterte der fertig ausgefüllte Mitgliedsantrag durch die Weiten des world wide web. „Ich habe mich um Punkt 0 Uhr an den Rechner gesetzt und um 0:02 Uhr war ich SPD-Mitglied“, erinnert sich Ambos. Klarer Fall, der Mann hatte keine Zeit zu verlieren.
Tatsächlich wollte Ambos schon viel eher in die SPD eintreten. „Meine Eltern haben es mir zu der Zeit aber noch nicht erlaubt, ich sollte mir erstmal eine Meinung bilden“, so Ambos. Wohl oder übel tat er das dann auch, ohne die Unterschrift der Erziehungsberechtigten keine Mitgliedschaft bei unter 18-Jährigen in der SPD. Ambos arbeitete sich durch die Parteiprogramme von SPD, Grünen und Linken, landete am Ende bei den Sozialdemokraten.
Kompromiss und Politik
Den ausschlaggebenden Grund dafür muss Ambos nicht lange suchen: „Die SPD ist in meinen Augen die einzige Partei, die das Wort ‚Kompromiss’ nicht negativ belegt. Sie versucht als Volkspartei wirklich alle einzubinden, steht für eine Mischung aus Kompromissbereitschaft und positiven Impulsen.“ Seiner Ansicht nach das einzig erfolgreiche Rezept, „ordentliche Politik“ machen zu können.
Daran will er, der sich unter anderem als Schülerrat bereits vor seinem 18. Geburtstag engagierte, künftig mitwirken. Die Zeichen dafür stehen gut: In seinem Ortsverband Leipzig-Süd fühlte sich Ambos schon beim ersten Kennenlernen „unheimlich willkommen“. Wenig später wurde ihm die Kandidatur als Beisitzer im Vorstand der SPD-Queers (ehemalig Schwusos) Leipzig angeboten. „Genau aus diesen Gründen weiß ich, dass die Entscheidung für die SPD richtig war“, so Ambos.
SPD-Eintritt aus Überzeugung
Gut, dass daran auch die derzeit aus SPD-Sicht wenig befriedigenden Umfragewerte nichts ändern. „Es wäre feige, nur deshalb nicht in die Partei einzutreten, weil sie gerade nicht oben auf ist“, erklärt Ambos. „Entweder man trifft eine Entscheidung aus Überzeugung oder man trifft sie gar nicht“, fügt er an. Die gute Nachricht für die SPD: Das lange Warten hat den Enthusiasmus von Peter Ambos eher noch gesteigert.