„Mehr Gleichheit“: Stegner warnt vor Gefahr der Ungerechtigkeit
Mit einem Appell für mehr Gerechtigkeit und Umverteilung in Deutschland und der Welt hat SPD-Vize Ralf Stegner am Montag in Berlin die Konferenz „Mehr Gleichheit“ der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) eröffnet. Stegner erinnert an die Grundwerte der SPD, die in „nicht ins Museum gehören, sondern für den täglichen Gebrauch“ da sind und eng mit dem Kampf für mehr Gerechtigkeit und Gleichheit verbunden seien.
Ungleichheit: Fatale Folgen für die Demokratie
Stegner kritisierte, dass auch in Deutschland der Wohlstand „krass unterschiedlich verteilt“ sei, sich die Schere zwischen Reichtum und Armut immer weiter öffne. Dafür gebe es „dramatische und deprimierende Befunde“. In der Konsequenz führe das dazu, dass sich „viele Menschen nicht ganz zu Unrecht abgeschrieben fühlen“, mit fatalen Auswirkungen für Demokratie und solidarisches Miteinander. „Was uns in Deutschland bedroht, ist nicht Vielfalt, sondern Einfalt“, so Stegner mit Blick auf die Erfolge der rechtpopulistischen AfD bei den jüngsten Landtagswahlen unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Mit Blick auf das Zusammenwachsen der globalisierten Welt erklärte Stegner: „Ungleichheit ist eine Frage von Krieg und Frieden, eine Frage von Wohlstand versus Armut. Wenn wir das nicht kapieren, werden wir es noch schmerzlich erleben müssen. Die, die es gut haben, werden lernen müssen zu teilen“, ergänzte Stegner und brachte wiederholt ein Ende deutscher Waffenlieferungen ins Ausland ins Gespräch.
Im Anschluss an Ralf Stegner warb Gesine Schwan dafür, den Kampf für Gleichheit und Gerechtigkeit mit Leidenschaft zu führen - in Deutschland und Europa.
Wie mehr Gerechtigkeit schaffen?
Im Rahmen ihrer Konferenz „Mehr Gleichheit“ diskutiert die Friedrich-Ebert-Stiftung mit zahlreichen Experten aus Politik und Wirtschaft, wie der aktuelle Trend wachsender Ungleichheit und härterer Verteilungskämpfe gestoppt oder gar umgekehrt werden kann. „Die Norm von mehr Gleichheit schreit nach ihrer Verwirklichung, auch hier in Deutschland“, hatte FES-Vorstand und Ex-DGB-Vorsitzender Michael Sommer in seiner Eröffnungsrede erklärt. Gäste der Konferenz sind unter anderem Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, SPD-Chef Sigmar Gabriel und Generalsekretärin Katarina Barley.
Das vollständige Programm der Konferenz „Mehr Gleichheit“ sowie einen live-stream finden Sie hier