Matschie forderte in der "Thüringer Allgemeinen Zeitung", die SPD müsse die Vermögenssteuer zum Wahlkampfthema machen. Der SPD-Politker reagierte mit seiner Forderung auf eine Studie des Deutschen Institus für Wirstchaftsforschung (DIW). Die Studie hatte die Einkommensverteilung in Deutschland seit dem Jahr 2002 untersucht.
Das Ergebnis: Obwohl es in den zwischen 2002 und 2007 einen wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland gegeben hat, konnte davon die breite Bevölkerung nicht profitieren. Lediglich das reichste Zehntel der Erwachsenen Deutschen steigerte seinen Besitz. Es verfügt nun über 61 Prozent des gesamten privaten Vermögens, 2002 waren es noch 58 Prozent. Zum Vergleich: 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung verfügen nur über 9 Prozent des Nettovermögens.
Verluste mussten laut Studie vor allem Arbeitslose hinnehmen, da diese seit den Hartz-Reformen 2003 ihre Ersparnisse zum Teil auflösen müssen. Der thüringische SPD-Vorsitzende Matschie forderte daher, das Schonvermögen für Hartz-IV-Empfänge zu erhöhen und damit die Altersversorgung zu sichern. "Es darf nicht sein, dass durch Hartz IV schon geringe Rücklagen vernichtet werden", sagte Matschie.
Wachsende Kluft zwischen Ost und West
Die Studie stellte zudem eine wachsende Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland fest. Während das durchschnittliche Nettovermögen in den alten Bundesländer zwischen 2002 und 2007 von 91 000 auf 101 000 Euro stieg, sank es in den neuen Bundesländer um 3000 Euro auf 31 000 Euro.
Die Daten aus der DIW-Studie stammen aus dem sozioökonomischen Panel des Hans-Böckler-Stiftung. Befragt wurden 23 000 Personen ab 17 Jahren, die in Privathaushalten leben (siehe Anhang).
Redakteur bei vorwaerts.de bis September 2009, jetzt Redakteur bei Neue Energie, dem Magazin des Bundesverbands für Windenergie