Lob für Steinmeier aus Wirtschaft und Gewerkschaften
Der Chef der IG Bergbau, Chemie und Energie (IG-BCE) Hubertus Schmoldt sagte der "Allgemeinen Zeitung" aus Hannover, ein ganz wichtiger Vorteil von Steinmeiers Konzept sei, dass es der
Realwirtschaft die zentrale Stellung zuweise. Die Blasen seien alle im Dienstleistungsbereich geplatzt. Länder wie Großbritannien, die vor allem darauf gesetzt
hätten, stecken jetzt in den größten Problemen, so der Gewerkschaftschef. Ob sich tatsächlich vier Millione nneue Jobs schaffen ließen könne zwar niemand genau sagen, "aber ein ehrgeiziges
Ziel zu stecken, für das sich gemeinsame Anstrengungen lohnen, das ist auch und gerade in einer Zeit richtig, in der viele Menschen um ihre Stellen fürchten."
Der Chef des Software-Riesen SAP, Leo Apotheker, betonte in der "Financial Times Deutschland", die Pläne Steinmeiers seien richtig, Deutschland im Bereich der Software zu stärken, weil sie bei der Bildung ansetzten und auch die Frauen im Fokus hätten. "Hier haben wir gegenüber den USA und Indien großen Nachholbedarf. Software hilft allen Branchen, wettbewerbsfähiger zu werden, und ist in der Zukunft ein noch wichtigerer Standortfaktor."
Emmanuele Gatti, Vorstandsmitglied beim Medizintechnikhersteller Fresenius Medical Care verwies auf das große Job-Potential im Gesundheitssektor. Nicht nur in
klassischen Bereichen wie bei Pflegekräften, auch bei innovativen Jobs von IT-Spezialisten bis hin zu Nano- und Materialtechnikern werde es starke Zuwachsraten geben. "Deutschland ist ein
idealer Standort für Medizintechnik", so Gatti.
Neue Jobs in der grünen Branche
Mit einem Beusch im Wasserstoff-Kompetenzzentrum in Herten (NRW) startete SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier am Dienstag seine Sommerreise durch Deutschland. Bis Ende August will er dabei auf verschiedenen Stationen für seinen Deutschland-Plan werben. Zum Auftakt verteidigte er seinen Pläne. " Vier Millionen Arbeitsplätze in zehn Jahren, das ist realisitisch. Das ist machbar", so Steinmeier im ZDF.
Wie, das läßt sich unter anderem in der Erneuerbaren-Energien-Branche beobachten. Dort ist die Zahl der Beschäftigten laut Brancheninformationen in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 300 Prozent auf 283 000 gestiegen. Täglich kämem rund 80 neue Jobs hinzu.
Redakteur bei vorwaerts.de bis September 2009, jetzt Redakteur bei Neue Energie, dem Magazin des Bundesverbands für Windenergie