Parteileben

Klarer Kurs: links

von Michael Schlag · 13. Oktober 2008
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Schon die mitreißenden Begrüßungsreden des Thüringer Juso-Landesvorsitzenden Peter Metz und des SPD-Landesvorsitzenden Christoph Matschie wurden dem Leitspruch des Wochenendes gerecht: "Der Kampf hat begonnen. Die Alternative: soziale Gerechtigkeit!" Kämpferische und optimistische Stimmung im Saal gab es nicht erst nach der mit großem Beifall aufgenommenen Rede der Juso-Bundesvorsitzenden Franziska Drohsel. Ob Finanzkrise, Arbeit und Ausbildung, Kampf gegen den Rechtsextremismus - sie traf den richtigen Ton und sprach den Delegierten aus der Seele. Der Kurs ist abgesteckt: Es gibt keine Alternative zu sozialer Gerechtigkeit. Und damit ist auch klar: Der Verband muss links bleiben, um die SPD links zu halten. Ohne sie gibt es keine fortschrittliche Politik.

Mittagspause demokratisch entschieden

Die Delegierten in der Weimarhalle waren sich einig: Es ist höchste Zeit, die sozialen Probleme unseres Landes anzupacken! Die Finanzkrise nahmen die Jusos zum Anlass, ihre Forderung nach einem demokratischen Sozialismus zu bekräftigen. Und so ließ sich niemand vom traumhaft schönen Wetter oder vom parallel stattfindenden "Zwiebelmarkt", einem Volksfest, ablenken. Von früh bis spät wurde kontrovers und konstruktiv debattiert. Die zur Abstimmung vorgelegten Anträge reichten von der Atomkraft über die Bahnprivatisierung und Bundeswehreinsätze bis zur Arbeitsmarktpolitik. Selbst die Dauer der Mittagspause entschieden die Delegierten in demokratischer Abstimmung.

Die angereiste Bundesprominenz hatte es nicht immer leicht. SPD-Generalsekretär Hubertus Heil und Arbeitsminister Olaf Scholz blies zum Teil scharfer Wind ins Gesicht. Nicht alles kann ihnen gefallen haben, was sie von den Jungsozialisten zu hören bekamen. Doch von konstruktiver Kritik lebt eine Partei. Mit Order von oben kann man keine von allen getragene Politik machen.

Hier sind die Jusos eindeutig Vorbild: diskutieren, andere Meinungen respektieren und Argumente austauschen, um zu einem tragfähigen Ergebnis zu gelangen, sind ihre Stärke. Genau dies ist in Weimar gelungen. Von der Klassikerstadt geht ein Signal für die Zukunft aus: Die Jungsozialisten werden sie aktiv mitgestalten.

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