Parteileben

Digitales Denkmal

von Kai Doering · 29. Januar 2014

Am 7. April feiert Gerhard Schröder seinen 70. Geburtstag. Bereits jetzt erinnert eine neue Internetseite an die Verdienste des Alt-Kanzlers. Im Zentrum: die Agenda 2010 und Schröders „Nein“ zum Irak-Krieg.

Es war eine einsame Entscheidung, die international ebenso für Aufsehen sorgte wie in Deutschland. Nachdem die USA im Herbst 2001 als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September bereits in Afghanistan einmarschiert waren, begannen sie im Rahmen einer „Koalition der Willigen“ am 20. März 2003 einen Krieg gegen den Irak.

In einem öffentlichen Aufruf unterstützen die acht Staats- und Regierungschefs von Spanien, Portugal, Italien, Großbritannien, Tschechien, Ungarn, Polen und Dänemark den Waffengang gegen Saddam Hussein. Nicht so der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder. „Deutschland beteiligt sich nicht an diesem Krieg“, ließ er die Deutschen in einer Fernsehansprache wissen am Tag als die ersten Bomben auf Bagdad fielen. Die Entscheidung, den Irak anzugreifen, sei falsch.

Reform des Staatsrechts und „Homo-Ehe“

Das „Nein“ zum Irak-Krieg ist eines der Dinge, die den Menschen als erstes einfallen, wenn sie an die Regierungszeit Gerhard Schröders zwischen 1998 und 2005 denken. Auf der neuen Internetseite über Leben und Wirken des Altkanzlers nimmt es einen zentralen Platz ein. „Mut zum Frieden“ ist die Kategorie überschrieben, unter der sich auch Auszüge der Fernsehansprache aus dem März 2003 finden.

„Mut zu Reformen“ lautet der Titel der zweiten zentralen Kategorie. Im Mittelpunkt steht dabei die „Agenda 2010“ – die Reform des Arbeitsmarkts und der Sozialsysteme. Aber auch der Atomausstieg und die Öffnung der Gesellschaft durch „Homo-Ehe“ und die Reform des Staatsrechts werden gewürdigt. „ In der Gesellschaftspolitik ließ sich die Bundesregierung Gerhard Schröders von einer Kultur der Toleranz leiten“, heißt es im einleitenden Text. Viele Veränderungen wirken bis heute nach.

Daneben bietet die Seite allerhand biografische Daten und Quellen wie Reden und andere Texte aus Schröders Feder. Zwei Monate vor seinem 70. Geburtstag hat sich der Altkanzler damit selbst ein kleines digitales Denkmal gesetzt.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

0 Kommentare
Noch keine Kommentare