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„Das hat sich gelohnt“

von Susanne Dohrn · 16. Februar 2009
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Sie heißen Michaela Leibold und Alexander Schönfelder, und sie haben SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier ganz persönlich kennen gelernt. Als Gewinner der vorwärts-Diskussion im Netz über die Frage " Wie soll unser Leben aussehen" fuhren sie auf Einladung des vorwärts zur SPD-Auftaktveranstaltung der Reihe " Das neue Jahrzehnt" nach Hamburg.


Wie es sei, im Auswärtigen Amt zu arbeiten, und wie man das mit dem Familienleben vereinbart wollte Alexander Schönfelder, 18, und Schüler in Berlin von Frank-Walter Steinmeier wissen. Die freimütige Antwort des Außenministers und SPD Kanzlerkandidaten: "Für mich ist es nicht so schwierig. Ich steige mittlerweile ins Flugzeug, wie andere in einen Bus." Aber oft habe er das Gefühl, mehr Zeit für Frau und Tochter haben zu müssen.


Michaela Leibold, 45, Genossin aus Fulda, Übersetzerin, kam mit einem ganz konkreten Wunsch. Sie hätte Politik gerne besser verpackt, als "kleine Geschenkpakete, in einer Sprache, die die Menschen verstehen." "Was gefällt Dir nicht", frage Steinmeier neugierig zurück. Leibold: "Zum Beispiel das Konjunkturpakt, da hätte ich gerne anhand von drei, vier konkreten Dinge erklärt, was es für mich oder meine Freunde bedeutet. "Die hundert Euro für Familien, die 35 Euro mehr für 6- bis 13-jährige Kinder von Arbeitslosen, die Abwrackprämie - das versteht man nicht?" fragte Steinmeier zurück.


Die Genossin ließ nicht locker. "Warum so viel fürs Auto und so wenig für Familien?" Eine Frage die Steinmeier zur Steilvorlage ummünzte: Weil das Arbeitsplätze bedeutet für Väter und Mütter. Weil die zehn Milliarden für Kommunen Arbeit bedeutet für Handwerksbetriebe vor Ort und damit Arbeitsplätze und Einkommen vor Ort. Weil die Verbesserungen für Kurzarbeiter bedeuten, dass die Betriebe Menschen auch in schlechten Zeiten weiterbeschäftigen können, und, wenn sie sie in der Zeit weiterbilden, zusätzliche finanzielle Unterstützung bekommen.


"Die weite Reise hat sich gelohnt", war das Fazit von Alexander Schönfelder und Michaela Leibold, als sie hinab gingen in den Börsensaal der ehrwürdigen Hamburger Handelskammer. Dort warteten schon mehr als 500 Gäste auf die Rede des Kanzlerkandidaten. SUS

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Susanne Dohrn

ist freie Autorin und ehemalige Chefredakteurin des vorwärts.

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