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Café Fifty – Kaffeegenuss und Treffpunkt für alle

von Anke Schoen · 15. November 2009
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Das Café Fifty in Obernburg am Main befindet sich in Trägerschaft des Vereins Sozial e.V. Neben diesem Café gibt es noch zwei weitere, in Alzenau und in Aschaffenburg. Das Café verspricht, was es im Namen trägt. Alle Getränke sind für erschwingliche 50 Cent zu erwerben, wer mehr bezahlen kann, zahlt auch schon einmal mehr. "Es ist kein kommerzielles Kaffehaus, sondern ein Treffpunkt für jedermann" , erzählt Hans Tuchscherer, der Leiter.

Aber es geht um mehr, als nur um Kaffegenuss. Die Anwesenden erfahren hier menschliche Nähe oder Hilfe bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Gemeinsam werden Bewerbungen geschrieben oder Formulare ausgefüllt. Die Besucher freuen sich über einen kostenlosen Internetzugang, kostenlose Zeitschriften oder einfach über ein gutes Gespräch. Es ist ein Ort, der Hilfe zur Selbsthilfe bietet.

Jede Woche 120 Gäste

Auch der Leiter des Cafés selbst weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, erwerbslos zu sein. Der promovierte Physiker Hans Tuchscherer hat trotz bester Qualifikationen keinen Job mehr gefunden, als ihn seine Firma nicht mehr beschäftigen konnte. Nun freut es ihn, dass er anderen Menschen helfen kann.

Die Anlaufstelle ist sehr beliebt." Wir verzeichnen einen permanenten Anstieg" , erklärt Hans Tuchscherer, in der Woche sind es rund 120 Besucher. Doch am Ende des Monats werden die Besucherzahlen schon einmal weniger. Es ist erkennbar, dass das Geld im Portemonnaie knapper wird. Auch die Sozialdemokratin Ruth Weitz, Stadträtin aus Obernburg ist begeistert. "Wir haben das Projekt von Anfang an unterstützt. Es ist wichtig für die soziale Infrastruktur", lobt Weitz. Das Café Fifty ist ein Beispiel für eine Initiative, die Schule machen sollte.

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Anke Schoen

ist freie Journalistin.

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