Parteileben

Aus „Hulk“ wird „Förster“: Matthias Ilgen will mit Axt in den Bundestag

Plakate mal anders: Der SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Ilgen überrascht mit einem Wahlkampfmotiv, das viele zunächst an einen Fake denken lässt. Die Reaktionen im Netz zeigen: Der Erfolg gibt ihm recht.
von Robert Kiesel · 14. August 2017
Matthias Ilgen
Matthias Ilgen

Es ist nicht das erste Mal, dass der Bundestagsabgeordnete Matthias Ilgen mit einer kuriosen Aktion von sich reden macht. Schließlich verdingte sich der heute 33-jährige Veranstaltungskaufmann vor seinem Einzug in den Bundestag als Hobby-Wrestler, was ihm rasch den Spitznamen „Hulk der SPD“ einbrachte. Im Wahlkampf steigt Ilgen nun erneut in den Ring: Als Kontrahenten hat er sich niemand geringeren als US-Präsidenten Donald Trump ausgesucht:

Matthias Ilgen als Förster - Kampagne geht steil

„America First? Ilgen Förster!“ heißt es auf einem Wahlplakat, das seit dem vergangenen Wochenende durch die sozialen Netzwerke rauscht. Der als „Hamburger Wahlbeobachter“ twitternde Politikberater Martin Fuchs hatte das Plakat am Sonntag als einer der ersten gepostet, außerdem fand es Eingang in dessen Sammlung „Wahlplakate from Hell“. Dank tausender Betrachter hat die Kampagne des mit Axt ausgestatteten Ilgen ihren ersten Erfolg bereits erzielt, ehe auch nur eines der Plakate am Straßenrand hing.

Während das von 130.000 Fans gefolgte Facebook-Blog „Schlecky Silberstein“ die Aktion aufgriff und Ilgen statt Martin Schulz als Messias auserkor, sprach der Mediendienst „Meedia“ von einem „total verunfallten Trump-Plakat“. „Selbst dem Ostfriesen Otto Waalkes wäre dieser Wortwitz wohl zu platt gewesen“, urteilte die Redaktion.

Die neue Art der Wahlkampf-Führung

Ilgen selbst, der sich in der Vergangenheit auch mit dem zum Wrestling gewechselten Ex-Fußballprofi Tim Wiese hatte messen wollen, verteidigt seine Ironie-Attacke gegen den US-Präsidenten. Gegenüber den „Husumer Nachrichten“ erklärte er, Wahlkampf müsse man heute eben anders machen. „Bei der Konkurrenz schläft man ja ein, wenn man sich die Plakate anguckt“, so Ilgen wörtlich. Die Gefahr besteht beim Förster-Motiv des SPD-Politikers ganz sicher nicht.

Autor*in
Robert Kiesel

war bis März 2018 Redakteur des vorwärts.

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