Inland

Fresh money für HSH von den Sparkassen

von Stefan Grönebaum · 19. Mai 2008

Die Eigentümer der HSH Nordbank haben sich auf eine Kapitalspritze von rd. zwei Milliarden Euro geeinigt, damit die 2003 gegründete Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein ihr florierendes Schiffs- und Transportfinanzierungsgeschäft verstärken kann. Nach anfänglichem Zögern hatten sich auch die Sparkassen zu der Investition bereit erklärt. Die Landesbank gehört zu gut 35 Prozent der Hansestadt Hamburg, zu knapp 20 Prozent dem Land Schleswig-Holstein, zu 18 Prozent den Sparkassen sowie zu 26,61 Prozent der private US-Investmentbanktrust Christopher Flowers.

Die HSH Nordbank ist eher kapitalschwach und erreicht beim Kernkapital minus stille Einlagen ganze 3,1 Prozent. Immerhin ist sie von der Immobilienkrise weniger belastet als andere Landesbanken, noch Mitte April hatte die Ratingagentur "Moody\'s" bei der Bewertung der Finanzkraft auf "stabil" gesetzt, "Standard & Poor" bestätigte ihr A-Rating wegen der geplanten Kapitalmaßnahmen und der Unterstützung durch die öffentlichen Eigentümer. Nun sollen laut "Handelsblatt" stille Einlagen in haftendes Stammkapital umgewandelt und zweitens eine Pflichtwandelanleihe von 960 Millionen Euro einbgebracht werden. Diese Anleihe muss nach zweieinhalb Jahren in Aktien umgewandelt werden. So können bei der HSH Nordbank auch größere Kapitalzufuhren ohne Börsengang herbeigeführt werden.

Ursprünglich sollte die Bank dieses Jahr an die Börse gehen, aber die Immobilienkrise hatte dies unmöglich gemacht: In 2007 beliefen sich die Belastungen auf 1,36 Milliarden Euro, im ersten Quartal 2008 kamen weitere 230 Millionen Euro. Die öffentlichen Eigner gehen davon aus, dass der Börsengang spätestens 2011 erfolgen sollte. Zwei Jahre später läuft die Haltegarantie der öffentlichen Eigner aus, die derzeit noch 73,4 Prozetn an der Landesbank halten. Diese Zahl könnte sich dann reduzieren.

Quelle: Handelsblatt vom 19. Mai, www.hsh-nordbank.de

Autor*in
Stefan Grönebaum

war von 1994 bis 1998 Büroleiter und Persönlicher Referent des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rüdiger Fikentscher.

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