Kultur

Zuversicht statt Krisenangst

von Brigitte Zypries · 11. Oktober 2012

Die Europäische Union ist ein Garant für Frieden in Europa. Das ist ein Fakt, den die überzeugte Europäerin Susanne Schmidt bei ihrer klugen Beschreibung und Analyse der Banken- und Staatsschuldenkrise immer wieder hervorhebt. 

Schmidt schreibt sachlich, aber engagiert. Ihre Sprache ist verständlich und vereinfacht doch nicht. Die Empfehlungen, die das Buch ausspricht und die Forderungen, die es aufstellt – nach europäischer Bankenaufsicht, Finanztransaktionssteuer und Programmen gegen Jugendarbeitslosigkeit etwa – betonen Dringlichkeit, ohne Angst zu schüren.

Emotionalisierung der Probleme vernebele die Urteilskraft, schreibt Schmidt an einer Stelle. Der wachsenden und von Populisten verstärkten Angst stellt sie Lösungsansätze gegenüber, die Zuversicht nähren. Dazu gehört die Überzeugung, dass Regierungen durch ihre Marktmacht Vernunft und Fairness befördern und durch Regulierung der Irrationalität der Finanzmärkte etwas entgegensetzen können. Die Machtlosigkeit ist nicht grenzenlos. Und Europa ist mehr als der Saldo seiner Teile.

Susanne Schmidt : Das Gesetz der Krise, Droemer Verlag, 240 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3-426-27600-6

Info: Am Freitag (12. Oktober 2012) um 10.30 Uhr am vorwärts-Stand auf der Franfurter Buchmesse: Diskussion mit Susanne Schmidt und Brigitte Zypries über „Das Gesetz der Krise“. Moderation: Eske Hicken

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Autor*in
Brigitte Zypries

ist Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Von 2002 bis 2009 war sie Bundesjustizministerin.

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