Kultur

„Zornesrot“

von Die Redaktion · 4. September 2007

"Nehmt mir die Blitze aus dem Kopf oder ich schreie", ist bei Björn Kern zu lesen. Kirsten Fuchs schreibt: "Eines Tages platzte mir mein Arsch und mein Charakter fiel aus mir raus". Ihr spannender, spielerischer Umgang mit Sprache zeichnet viele der Texte aus, die in der Anthologie versammelt sind.

Die Themen sind vielfältig: Sozialamt, Kindesmisshandlung, Elend hinter verschlossenen Türen oder das Sterben von Beziehungen. Bei Thomas Pletzinger zum Beispiel, geht um einen "zu spät Heimgekehrten", einen "unversöhnten Sohn". Letztlich schafft er es aber nicht, seinem Vater zu entkommen. Konrad Roennes Hauptfigur kauft Drogen auf Pump während seine Freundin im Kreißsaal liegt.

Die Texte sind dicht und die Bilder die sie zeichnen sind vielfältig. "zornesrot" ist eine lesenswerte Anthologie junger Autoren. Sie sind dabei sich Gehör zu verschaffen. Zwei von ihnen - Björn Kern und Martin Peter Becker - lasen beim diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb.

Birgit Güll



Michael Hametner (Hg.): "zornesrot. Anthologie junger Autoren", Mitteldeutscher Verlag, 2007, 200 Seiten, 14 Euro, ISBN 978-3-89812-440-9

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