Kultur

Wie der Mensch mit der Erde umgehen sollte

von Die Redaktion · 25. Oktober 2007

Radikaler Neuanfang

Der Autor Florian Josef Hoffmann appelliert eindringlich an einen radikalen Neuanfang hinsichtlich des Umgangs des Menschen mit den natürlichen Ressourcen. Besonders interessant ist, dass der Verfasser in seinem Buch die drei Bereiche Wirtschaft, Umwelt und Soziales stets in ihrer Gesamtheit und in ihrer umfassenden Wirkungsbreite betrachtet, während viele andere Autoren diese Bereiche isoliert betrachten. Auf Grund seiner sehr mutigen Thesen und seiner unbefangenen Art, die Dinge beim Namen zu nennen, erscheint der Autor als Querdenker.

Als Wurzel allen Übels, das heißt als Grund für die Ausbeutung der Natur, als Ursache für die ungerechte Verteilung der Ressourcen zwischen den reichen Industrieländern und den Ländern der Dritten Welt sieht der Verfasser die Staaten selbst. Florian Josef Hoffmann zufolge ist der Ausgangspunkt der Sherman Act, der den Ursprung des Antitrust-Rechts, also des Kartellrechts in den USA darstellt. Der Sherman Act, der die Funktion hatte, die Macht des Imperiums des Industriegiganten Rockefeller einzudämmen, ist das Vorbild für die Kartellrechte aller anderen Länder. Hoffmann sieht in den Fesseln, die das Kartellrecht der Wirtschaft auferlegt, einen wesentlichen Grund für wirtschaftliche, umweltpolitische und soziale Fehlentwicklungen.

Kritik an Adam Smith

Der Autor hebt hervor, dass die Menschen Umwelt und Wirtschaft nicht als Gegensätze begreifen dürfen. "Es geht nicht an, dass der Freund der Umwelt ein Feind der Wirtschaft ist", heißt es in dem Buch. Der Autor übt Kritik an den Thesen des Ökonomen Adam Smith. Dieser habe, so Hoffmann, die Wirtschaft von außen betrachtet und nicht von innen. Für Adam Smith sei die Wirtschaft eine Blackbox gewesen. Bei ihm habe die Sicht des Verbrauchers und nicht die des Kaufmanns dominiert. Hoffmann zufolge kann aber nicht alles aus der Sicht des Verbrauchers betrachtet werden. Dies ist Hoffmann zu einseitig. Hoffmann macht sich daher für eine neue Sicht der Dinge stark.

Fünf vor Zwölf

Hoffmann beschreibt die Ausgangslage sehr bedrohlich. Angesichts der vorherrschenden Umwelt- und Sozialprobleme kommt er zu dem Fazit "Der Umwelt droht der totale Verbrauch, derweil Meere und Atmosphäre vergiftet werden. Und die Sozialstrukturen kippen aller Orten. Die Welt ist nicht nur in Unordnung geraten, die Welt kippt.". Folgt man Hoffmann, dann ist es fünf Minuten vor 12. In dem Buch heißt es: "Wir schaufeln uns unser eigenes Grab."

Der Autor berichtet in dem Buch über sich, dass er ein Mensch voller Erfahrungen und Visionen ist. Er erklärt, dass er die Essenz seiner Visionen in diesem Buch beschreibt und seine Erfahrungen mitgibt. Seine Einordnung in das politische Spektrum schildert er wie folgt: "Ich bin ein Grüner, ein Konservativer, ein Liberaler und ein Sozialer, und also: alles zugleich. ... nur eines bin ich nicht: Ich bin kein Sozialist." (Seite 32).

Florian Josef Hoffmann wurde 1946 in Oberstdorf im Allgäu geboren und lebt als Rechtsanwalt und Unternehmensberater in Düsseldorf. Im Rahmen seiner unternehmerischen Tätigkeit hat er zahlreiche Unternehmen übernommen und mit Erfolg deren Sanierung durchgeführt. Als liberal-konservativer Politiker mit sozialem Impetus hat er sich nach der deutschen Wiedervereinigung in Thüringen engagiert.

Hoffmann, Florian Josef: GlobalÖkonomie - Die Erde ist unser Kapital. Books on Demand, Norderstedt 2007, 200 Seiten, 13,90 €, ISBN: 978-3-8334-9719-3

Christian Dick

0 Kommentare
Noch keine Kommentare