Kultur

Walter Kempowski ist gestorben

von Die Redaktion · 5. Oktober 2007
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Walter Kempowski, wurde 1929 in Rostock geboren. Er debütierte 1969 mit dem Bericht "Im Block". Darin verarbeitete er seine Zuchthausstrafe in Bautzen. Wegen angeblicher Spionage für die USA war er 1948 zu 25 Jahren verurteilt worden. Nachdem er vorzeitig entlassen worden war und "nur" 8 Jahre davon abgessessen hatte, ging er weg aus der DDR.

Neben seiner Tätigkeit als Dorflehrer begann er zu schreiben.

In seiner "Deutschen Chronik" und seiner "Echolot"- Collage verarbeitete er zahlreiche Biographien, Chroniken und Erzählungen von Zeitzeugen des

20. Jahrhunderts. Er dokumentierte somit auch das Gewissen der Deutschen. Dass er so wenig "Eigenes" aufschrieb, wurde ihm lange zum Verhängnis. Deshalb von den Literaturkritikern nicht beachtet, kam erst spät die Anerkennung für einen der meistgelesenen Autoren der zeitgenössischen Literatur.

Er erhielt den Thomas- Mann- Preis ebenso verliehen wie den Hoffmann-von- Fallersleben- Preis und das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

Sein umfangreiches Archiv von Tagebüchern, Briefen, Fotos und Erinnerungen wurde im Mai diesen Jahres in einer Ausstellung in der Akademie der Künste gewürdigt.

Maxi Hönigschmid

Das Kondolenzschreiben von SPD-Parteichef Kurt Beck lesen Sie hier.

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