Erst die Einsicht in die psychischen Abgründe seiner Persönlichkeit und die Auseinandersetzung mit unbewältigten Konflikten setzen einen kreativen Prozess in Gang, an dessen Ende ein neuer
Mensch steht. Die sechste Auflage der bewegenden Autobiografie erscheint passend zum internationalen Anti-Drogen-Tag am 26. Juni 2008 im Mankau Verlag. Sie wird Illustriert mit Aphorismen des
Autors aus dem Buch "Tagträume wider die Angst" und ergänzt um ein aktuelles Kapitel "16 Jahre später" sowie um ein Nachwort von Andreas Winter, Diplom-Pädagoge und Autor der Ratgeber-Reihe "Der
Psychocoach".
"Ich bin Neurotiker und alkoholabhängig" - so stellt sich Uwe Dolata bei den Sitzungen der Gruppentherapie in einer Klinik für psychosomatische Medizin vor. Vorausgegangen war eine
Trinkerkarriere, wie sie typisch für die moderne Leistungsgesellschaft ist: Vom ritualisierten Gewohnheitstrinken bei besonderen Anlässen bis zur Kompensation von übertriebenem Erwartungsdruck und
Versagensangst ist es nur ein kleiner Schritt. Der gemeinsame Nenner in den Lebensgeschichten der meisten Alkoholabhängigen ist ein bereits in der Kindheit erworbenes Gefühl der Überforderung durch
Erwartungen von außen. Darauf reagiert der Betroffene mit Betäubung mit der Volksdroge Nummer eins. Auch der Erfolgsmensch und Leistungsträger Dolata, der sich nach einer Kindheit im Heim vom
Außenhandelskaufmann zum Diplom-Verwaltungswirt und Kriminalbeamten mit Schwerpunkt Wirtschaftskriminalität hochgearbeitet hat, greift bei privaten und beruflichen Enttäuschungen zur Flasche. Erst
ein schwerer Unfall unter Alkoholeinfluss und ein zermürbendes Disziplinarverfahren, dem der totale körperliche Zusammenbruch folgt, machen die Entscheidung für eine Therapie unausweichlich.
"Hurra, ich bin süchtig" - das ist das paradox anmutende Fazit, das Uwe Dolata nach seinem dreimonatigen Aufenthalt in der Klinik zieht. Mit Hilfe von Gruppengesprächen, Gestaltungstherapie
und Tagebuchaufzeichnungen gelingt es dem gelernten "Kopfmenschen", einen Zugang zu seinen Gefühlen und Schwächen zu finden. Erstmals befasst er sich mit der Malerei als Ausdrucksmittel und erprobt
verschiedene Wege, "mit Worten zu gestalten". Der Ehrgeiz und der übertriebene Perfektionismus, die Dolata damals dazu getrieben haben, Niederlagen und Rückschläge im Alkohol zu ertränken, sind
einer Kreativität und dem Engagement in verschiedenen Bereichen gewichen. Sowohl als Künstler und Schriftsteller wie auch als Publizist und Politiker teilt Dolata seine privaten und beruflichen
Erfahrungen mit der Öffentlichkeit und trägt so zu mehr Sensibilität und Transparenz bei. Denn das eigentliche Problem ist für Dolata die Übersättigung der Gesellschaft mit und durch Konsum, was
sich auch in der Anfälligkeit für Korruption - sein anderes großes Thema - widerspiegelt.
Auf unzähligen Vortrags- und Lesereisen klärt der Experte für diese oft tabuisierten Phänomene unserer Zeit nicht nur auf und engagiert sich für verschiedene Initiativen zur Sucht- und
Korruptionsprävention. Sondern er gewährt durch seine Autobiografie auch einen sehr persönlichen Einblick in sein Leben, der Betroffenen und ihren Angehörigen gleichermaßen Mut macht.
Uwe Dolata: Stationen einer Wiedergeburt. Sucht als Chance, Mankau Verlag, 6. neu bearbeitete Auflage 2008, 9,95 Euro (D) / 10,30 Euro (A), 140 S., ISBN 978-3-938396-15-5
(Pressemitteilung)
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