Kultur

Träumen für Deutschland

von Die Redaktion · 11. Oktober 2007
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Wie wird Deutschland im Ausland wahrgenommen? Welche zukünftige Rolle sollte Deutschland einnehmen? Welche Möglichkeiten hat Deutschland zur Gestaltung der Welt?

Die Menschenrechtsaktivistin Hafsat Abiola, die momentan in China lebt, fragte in ihrem Beitrag, warum Deutschland sich immer so klein mache. Deutschland sei ein bedeutender Staat, der die Welt verändern könne. Warum, so fragte sie weiter, falle es den Deutschen so schwer, das Leben zu genießen? Sich ihres Glückes bewusst zu sein?

Der Japaner Joichi Ito forderte von den Deutschen mehr Risikobereitschaft. Er vermute, dass es in Deutschland mentalitätsbedingt zu weniger Innovation käme. Dies müsse sich schleunigst ändern, damit Deutschland noch mithalten könne. Denn nur Mut zu Veränderungen führe zu innovativen Möglichkeiten. Das Festhalten an althergebrachten Ideen führe nicht zu neuen Ideen. Zugleich müsse man, gerade im Online- Bereich, der zunehmend zu einem bedeutenden Markt heranwächst, offen mit der eigenen Kultur umgehen, um sie so zu bewahren.

Die Amerikanerin Hunter Lowis bestärkte Deutschland in seiner Klimapolitik.

Mit Hilfe deutscher Technik und deutschem Ingenieurswissen könne man die Welt verändern. Denn man müsse den Kindern eine Zukunft bieten. Diese Zukunft sei ohne einen verstärkten Umweltschutz und ein Bewusstsein für die Probleme der Welt nicht vorstellbar. Während ihrer Projekte in Afghanistan habe sie festgestellt, dass der "amerikanische Traum" ausgedient habe. Eine intakte Kultur und eine intakte Familie seien unendlich viel wichtiger als das Streben nach mehr Geld. Die Vorstellung, mehr Einkommen führe zu mehr Glück sei längst hinfällig.

Bundesaußenminister Dr. Frank- Walter Steinmeier erzählte, dass er auf seinen zahlreichen Reisen mit enormen Erwartungshaltungen an Deutschland konfrontiert werde. Er freue sich sehr darüber, dass man nun damit begonnen habe, mit einzelnen US- Bundesstaaten zusammen zu arbeiten, um gemeinsam Ideen zum Klimaschutz zu entwickeln. Die Europäische Union sei ursprünglich aus der notwendig gewordenen Verwaltung des Mangels heraus geboren worden. Inzwischen stehe die E. U. für eine Idee des Friedens und des kulturellen und ökonomischen Miteinanders. Eine Form der historischen Entwicklung, die auch für zahlreiche andere Regionen der Welt vorstellbar wäre.

Abschließend wurde bemerkt, wie "typisch deutsch" es sei, dass erst Jemand von außen kommen müsse, um positive Wahrnehmungen von Deutschland zu vermitteln. Der Band stellt ein Sammelsurium verschiedener Beiträge zur Zukunft dar. Paulo Cohelho, Henning Mankell, Viggo Mortensen und viele andere haben ihrer Fantasie freien Lauf gelassen.

Wolfgang Blau/ Alysa Selene: German Dream - Träumen für Deutschland.

Deutscher Taschenbuch Verlag München 2007

Maxi Hönigschmid / Vera Rosigkeit

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