Was bewegt einen Autor, ein Buch zu schreiben? Die Antworten können vielfältig sein. Die von Außenminister und Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier lautet so: "Weil man nicht alles in
Einsdreißig erklären kann." Er habe sich Zeit nehmen wollen eine Bilanz zu ziehen über die rot-grünen Regierungsjahre und einen Ausblick zu geben, was in der Zukunft wichtig wird. Sein Plädoyer:
"Wir dürfen uns nicht nur mit uns selbst beschäftigen, sondern müssen bereit sein, von anderen zu lernen."
Doch das 230 Seiten starke Buch verspricht noch mehr. So will Steinmeier es verstanden wissen als Einladung an all diejenigen, die ihn näher kennenlernen möchten. "Wofür ich stehe" laute
daher der Untertitel. Die rund 150 Zuhörer am vorwärts-Stand auf der Leipziger Buchmesse jedenfalls konnten sich ein gutes Bild des Außenministers machen. Locker plauderte er mit Chefredakteur
Uwe-Karsten Heye über die Entstehung seines Buchs, staatsmännisch bezog er zu Fragen der Außenpolitik Stellung.
Zukünftiges und Historisches
Präsidial war es bereits zwei Stunden zuvor zugegangen. Gesine Schwan, Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin, sprach über ihr Buch "Woraus wir leben". "Wir kommen aus der derzeitigen
Krise nur heraus, wenn wir gemeinsam handeln", sagte sie. Doch müssten auch die Ursache erforscht werden, damit sich Derartiges nicht wiederhole. "Wir sollten eine Diagnose anstellen, um welche
Art der Krise es sich handelt: um eine rein wirtschaftliche oder um eine grundlegend kulturelle", so Schwan. Besonders setze sie dabei auf die junge Generation.
Diese war auch Mittelpunkt einer Debatte zwischen Autor Wolfgang Gründinger und SPD-Generalsekretär Hubertus Heil. "Aufstand der Jungen" lautet der Titel von Gründingers Buch, in dem er für
einen neuen Generationenvertrag, für Solidarität und einen Dialog der Generationen plädiert.
Passend zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls hatte der Tag in Leipzig begonnen. Reinhard Höppner präsentierte sein Buch "Wunder muss man ausprobieren", in dem er episodenhaft
Nachwendegeschichten erzählt. Der britische Historiker Frederick Taylor diskutierte mit Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse über den Bau der Berliner Mauer.
Das weitere Programm am vorwärts-Stand finden Sie
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