Kultur

Steinbrück sagt Ja zur Million

von Die Redaktion · 14. Mai 2007
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Den Teilnehmern an der Verleihung des Deutschen Stifterpreises des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen an Prof. Christiane Nüsslein-Volhard in Lübeck brachte der Finanzminister eine gute Nachricht mit. Steinbrück hat sich damit einverstanden erklärt, dass die im Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements vorgesehene Anhebung des steuerbegünstigten Abzugsbetrags für Zuwendungen zum Grundstockvermögen von gemeinnützigen Stiftungen auf 1 Million Euro erhöht wird.

Dies hatte unter anderem der Bundesverband Deutscher Stiftungen, weitere Verbände des gemeinnützigen Sektors sowie eine Mehrheit im Bundesrat und in der CDU-CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag empfohlen. Bislang ist der Betrag für steuerbegünstigte Dotationen auf 307.000 Euro beschränkt. Nach dem bisherigen Kabinettsentwurf, der gestern in erster Lesung im Bundestag behandelt wurde, war eine Erhöhung auf 750.000 Euro vorgesehen.

"Ich werde dafür werben, dass in den parlamentarischen Beratungen der

Höchstbetrag für die steuerliche Absetzbarkeit bei der Ausstattung von

Stiftungen mit Kapital von aktuell 307.000 Euro auf 1 Million Euro angehoben

wird. Ich bin überzeugt, dass wir damit einen großen weiteren Schritt zur

Förderung des ehrenamtlichen Engagements in Deutschland leisten können," so der Bundesminister der Finanzen Peer Steinbrück in seiner Festansprache.

Gleichzeitig stellte Steinbrück klar, dass der Staat zwar auf einen Teil seiner Einnahmen verzichtet, um das Ehrenamt zu fördern. Doch sei dies keine Subvention, sondern eine Investition in die Zukunft unseres Landes.

"Für die Stiftungen in Deutschland und alle künftigen Stifter und Stifterinnen ist diese Ankündigung ein langfristig bedeutsames Signal. Wir hoffen, dass dadurch deutlich mehr Kapital in Stiftungen eingebracht wird. Stiftungen sind eine innovative Kraft in unserer Gesellschaft. Ein Plus für das Stiftungskapital in Deutschland bedeutet ein Plus an zivilgesellschaftlichem Engagement", begrüßte der Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Dr. Hans Fleisch die Verlautbarung von Steinbrück.

Spitzenforschung kennt keine Babypause

Der Bundesfinanzminster Peer Steinbrück überreichte gemeinsam mit Dr. Fritz

Brickwedde, dem Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbandes Deutscher

Stiftungen, den Deutschen Stifterpreis an Prof. Christiane Nüsslein-Volhard.

Die einzige deutsche Nobelpreisträgerin hat im Jahr 2004 die Christiane

Nüsslein-Volhard Stiftung zur Förderung junger Mütter in der Spitzenforschung gegründet. Jährlich unterstützt die mit einem Kapital von 511.000 Euro ausgestattete Stiftung 18 begabte Doktorandinnen oder Postdoktorandinnen der experimentellen Naturwissenschaften oder Medizin.

Mit einem Zuschuss von monatlich 400 Euro für Hilfe im Haushalt und zusätzliche Kinderbetreuung werden Forscherinnen von häuslichen Aufgaben befreit. Die Stiftung verhindert so, dass der Wissenschaft durch familienunfreundliche Rahmenbedingungen weibliche Talente verloren gehen.

"Mit unserer Stiftung möchten wir nicht nur dort praktisch helfen, wo die

Zeitnot den wissenschaftlichen Fortschritt einer Mutter zu ersticken droht,

sondern auch Mut machen und das Signal setzen, dass es in Ordnung ist, auch

als Mutter zu forschen und sich der Karriere, und damit einer Investition in

die Zukunft zu widmen", so Nüsslein-Volhard in ihrer Ansprache.

Bundesfinanzminister Steinbrück würdigte das private Engagement der

Stifterin und der vielen anderen Mäzene in Deutschland: "Es ist ein

gesellschaftlich kaum bemerkter und noch immer unterschätzter Glücksfall für

unser Land, dass wir seit einigen Jahren einen regelrechten Boom bei den

Stiftungsgründungen erleben."

Pressemitteilung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen

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