Den Teilnehmern an der Verleihung des Deutschen Stifterpreises des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen an Prof. Christiane Nüsslein-Volhard in Lübeck brachte der Finanzminister eine gute
Nachricht mit. Steinbrück hat sich damit einverstanden erklärt, dass die im Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements vorgesehene Anhebung des steuerbegünstigten Abzugsbetrags
für Zuwendungen zum Grundstockvermögen von gemeinnützigen Stiftungen auf 1 Million Euro erhöht wird.
Dies hatte unter anderem der Bundesverband Deutscher Stiftungen, weitere Verbände des gemeinnützigen Sektors sowie eine Mehrheit im Bundesrat und in der CDU-CSU-Fraktion im Deutschen
Bundestag empfohlen. Bislang ist der Betrag für steuerbegünstigte Dotationen auf 307.000 Euro beschränkt. Nach dem bisherigen Kabinettsentwurf, der gestern in erster Lesung im Bundestag behandelt
wurde, war eine Erhöhung auf 750.000 Euro vorgesehen.
"Ich werde dafür werben, dass in den parlamentarischen Beratungen der
Höchstbetrag für die steuerliche Absetzbarkeit bei der Ausstattung von
Stiftungen mit Kapital von aktuell 307.000 Euro auf 1 Million Euro angehoben
wird. Ich bin überzeugt, dass wir damit einen großen weiteren Schritt zur
Förderung des ehrenamtlichen Engagements in Deutschland leisten können," so der Bundesminister der Finanzen Peer Steinbrück in seiner Festansprache.
Gleichzeitig stellte Steinbrück klar, dass der Staat zwar auf einen Teil seiner Einnahmen verzichtet, um das Ehrenamt zu fördern. Doch sei dies keine Subvention, sondern eine Investition in
die Zukunft unseres Landes.
"Für die Stiftungen in Deutschland und alle künftigen Stifter und Stifterinnen ist diese Ankündigung ein langfristig bedeutsames Signal. Wir hoffen, dass dadurch deutlich mehr Kapital in
Stiftungen eingebracht wird. Stiftungen sind eine innovative Kraft in unserer Gesellschaft. Ein Plus für das Stiftungskapital in Deutschland bedeutet ein Plus an zivilgesellschaftlichem
Engagement", begrüßte der Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Dr. Hans Fleisch die Verlautbarung von Steinbrück.
Spitzenforschung kennt keine Babypause
Der Bundesfinanzminster Peer Steinbrück überreichte gemeinsam mit Dr. Fritz
Brickwedde, dem Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbandes Deutscher
Stiftungen, den Deutschen Stifterpreis an Prof. Christiane Nüsslein-Volhard.
Die einzige deutsche Nobelpreisträgerin hat im Jahr 2004 die Christiane
Nüsslein-Volhard Stiftung zur Förderung junger Mütter in der Spitzenforschung gegründet. Jährlich unterstützt die mit einem Kapital von 511.000 Euro ausgestattete Stiftung 18 begabte
Doktorandinnen oder Postdoktorandinnen der experimentellen Naturwissenschaften oder Medizin.
Mit einem Zuschuss von monatlich 400 Euro für Hilfe im Haushalt und zusätzliche Kinderbetreuung werden Forscherinnen von häuslichen Aufgaben befreit. Die Stiftung verhindert so, dass der
Wissenschaft durch familienunfreundliche Rahmenbedingungen weibliche Talente verloren gehen.
"Mit unserer Stiftung möchten wir nicht nur dort praktisch helfen, wo die
Zeitnot den wissenschaftlichen Fortschritt einer Mutter zu ersticken droht,
sondern auch Mut machen und das Signal setzen, dass es in Ordnung ist, auch
als Mutter zu forschen und sich der Karriere, und damit einer Investition in
die Zukunft zu widmen", so Nüsslein-Volhard in ihrer Ansprache.
Bundesfinanzminister Steinbrück würdigte das private Engagement der
Stifterin und der vielen anderen Mäzene in Deutschland: "Es ist ein
gesellschaftlich kaum bemerkter und noch immer unterschätzter Glücksfall für
unser Land, dass wir seit einigen Jahren einen regelrechten Boom bei den
Stiftungsgründungen erleben."
Pressemitteilung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
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