"Das Kulturreferat könnte einen Großteil des Filmbudgets für die Auslobung der Kinoprogrammpreise verwenden und so gezielt kleine und mittelständische Programmkinos bei der Umrüstung mit barer
Münze unterstützen.", stellte Monika Renner, Stadträtin und Mitglied des Kulturausschusses, die Idee vor. Das Problem sei, dass sich die Projektionstechnik zunehmend von der bekannten
35mm-Technik hin zur Digitalisierung entwickle. Da eine derartige Umrüstung bis zu 86 000 Euro pro Saal koste und sich die Betriebskosten verdreifachen würden, könnten kleinere Kinobetriebe dies
nicht aus eigener Kraft leisten.
Novelle einfordern
"Das Rot-grün geführte München hilft hier so gut es kann. Aber die Landesregierung muss eine entsprechende Novelle des Filmförderungsgesetzes einfordern. Es kann nicht sein, dass die
großen, geldigen Kinoketten am Ende übrig bleiben und in München nur noch Mainstreamfilme laufen werden, wenn an die kleinen Kinos keine Filme mehr verliehen werden, weil diese nur noch in
digitaler Form vorliegen.", so Nikolaus Gradl, Stadtrat und Mitglied des Ausschusses.
Der Freistaat Bayern habe seinen Filmförderungsfonds zwar mit einer Million Euro zusätzlich ausgestattet, allerdings würde der Investitionskostenzuschuss pro Kinosaal nur maximal 18 000
Euro betragen. Zudem würde er nur für Kinos gelten, die mindestens 8000 Besucher pro Jahr nachweisen könnten.
Abhilfe schaffen
"Die Situation für die kleinen und mittleren Kinobetriebe wird existenzbedrohend", betont Renner den Ernst der Lage. "Auch die Arthaus-Kinos gehören in einer Großstadt zum unverzichtbaren
Kulturangebot. Als Stadt München wollen wir Abhilfe schaffen und eine Unterstützung zur Digitalisierung und zur 3D-Technik im Rahmen unserer Möglichkeiten leisten. Der Freistaat muss aber
dringend klären, welche Fördermittel er zusätzlich einsetzen kann, wie und ob er künstlerisch anspruchsvolle Filme unterstützen will. Den Bayerischen Filmpreis im Blitzlichtgewitter abzufeiern
reicht nicht aus."
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