Auch der neue Bund-Länder-Bildungsbericht belegt die strukturelle Ungerechtigkeit des deutschen Bildungssystems, so der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Jörg Tauss. Der Bericht, mit dem sich am Mittwoch auch das Bundeskabinett befasst hat, belegt seiner Meinung nach, "dass unser selektives Schulsystem nahezu keine Durchlässigkeit zulässt und so Chancenungleichheit über die gesamte Schullaufbahn zementiert." Tauss forderte in diesem Zuammenhang Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) auf, ihren Widerstand gegen den Rechtsanspruch auf berufsqualifizierende Schulabschlüsse aufzugeben. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) erklärte am Mittwoch in Berlin, dass die Hauptschule angesichts sinkender Akzeptanz bei den Eltern und gestiegener Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt keine Zukunft mehr habe. Die Vorsitzende des Forums Bildung erklärte, "die Hauptschule müsse künftig in größere Schulverbünde überführt werden und die Schüler durch individuelle Förderung mehr Aufstiegsmöglichkeiten bis hin zur Fachhochschulreife erhalten." Damit unterstrich Ahnen den am Montag vom SPD-Parteivorstand vorgelegten Beschluss "Aufstieg durch Bildung - Chancengleichheit und wirtschaftlicher Wohlstand". Buch zum Thema: Ernst Rösner: Hauptschule am Ende. Ein Nachruf. Waxmann Verlag, Quelle: spdfraktion.de
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.