Kultur

Recht auf Arbeit - Recht auf Faulheit

von Die Redaktion · 6. März 2007

In der Jugendzeitung des Deutschen Metallarbeiterverbandes wurde Ende der Dreißiger Jahre eine Zeichnung von demonstrierenden Arbeitslosen mit einem Transparent "Gebt uns Arbeit!" abgedruckt. Dazu kommentiert eine 'feine Dame mit Hündchen': "Lächerlich dieser Schrei nach Arbeit! Wir haben auch keine Arbeit und leben ganz gut!" Eine richtige Feststellung. Arbeitslosigkeit ist nur für die drückend, die nicht von Kapitalerträgen leben, sondern vom Verkauf ihrer Arbeitskraft. Drückend für Millionen Arbeitnehmer/-innen, die arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind.

Ob man nun Arbeitslosigkeit für ein "natürliches" Phänomen hält oder für ein gesellschaftlich bedingtes und somit veränderbares, hat Auswirkungen auf das Handeln. Dem Sozialstaatsgedanken liegt die Hoffnung zugrunde, das Problem der Arbeitslosigkeit zu mildern oder zumindest ihre Auswirkungen.

In der Forderung nach "Recht auf Arbeit" drückt sich also der Anspruch auf staatliches Handeln aus. Dahinter stehen aber immer auch noch eine Reihe anderer Forderungen. Es geht nicht um Arbeit um jeden Preis: Es geht auch um den Lohn und die Arbeitsbedingungen.

Das Recht auf existenzsichernde, sozialversicherungspflichtige Arbeit für alle - auch für diejenigen, denen davon zu wenig oder nichts zur Verfügung steht, darum geht es in diesem Buch. Und auch darum, einem falschen Arbeitsethos entgegenzusteuern. Denn: "Nicht um zu arbeiten leben wir, sondern wir arbeiten, um zu leben." (Wilhelm Liebknecht)

Udo Achten, Petra Gerstenkorn, Holger Menze: Recht auf Arbeit - Recht auf Faulheit. Ver.di b+b. 1. Aufl. 2007. 392 Seiten. 39,80 €. ISBN: 978-3-931975-39-5

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