Einer, der die Arbeit der Ministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vielleicht am besten beurteilen kann, Kofi Annan, schreibt im Vorwort zu diesem Buch: "Ihr Engagement
gegen die Ungerechtigkeit, ihre Parteinahme für die Unterdrückten, Armen und Kranken, für Kinder und Frauen ist ein leuchtendes Beispiel für eine 'politische' moderne Entwicklungspolitik."
In der Tat: Heidi Wieczorek-Zeul hat Entwicklungspolitik von vornherein als Querschnittsaufgabe angesehen, in der Wirtschaftsförderung, Umwelt-, Bildungs- und Sicherheitspolitik, der Einsatz
für kulturelle Autonomie und für die Emanzipation der Frau mit der Hilfe zum Aufbau demokratischer Regierungsstrukturen zusammengehen. Ihr beharrlich wiederholtes Argument, dass Entwicklungspolitik
die "kostengünstigste Sicherheitspolitik" sei, hat am Ende auch viele nachdenklich gemacht, denen die Menschen in Afrika, im Nahen Osten, in Asien und Lateinamerika weniger am Herzen lagen als ihr.
Das Buch ist weit mehr als eine der üblichen politischen Leistungsbilanzen. Es ist ein überzeugendes Plädoyer für eine leidenschaftlich engagierte, aber zugleich unideologische
Weltinnenpolitik. Die Zyniker, die so gern über die angeblich naiven "Gutmenschen" spotten, die sich in der Entwicklungsarbeit engagieren, werden hier eines Besseren belehrt. Entwicklungspolitik,
wie sie hier skizziert wird, hat nichts mit Dritte-Welt-Schwärmerei zu tun. Sie ist Ausdruck eines zupackenden Realismus, pragmatisch an Ergebnissen orientiert.
Heidemarie Wieczorek-Zeul präsentiert ihr Buch "Welt bewegen" am 13.10. um 14 Uhr am vorwärts-Stand auf der Frankfurter Buchmesse in Halle 3.0, Stand B 170.
Heidi Wieczorek-Zeul
Welt bewegen. Erfahrungen und Begegnungen,
vorwärts buch, Berlin 2007, 250 Seiten, 19,80 Euro,
ISBN: 978-3-86602-936-1
Johano Strasser
0
Kommentare
Noch keine Kommentare