Er fuhr fort: "Seine Literatur, seine literarische Collage, in der er Tagebücher, Briefe und andere Alltagszeugnisse zu Zeitgemälden verarbeitete, hält erfahrene und erlittene Geschichte
lebendig.
Seine Werke werden auch in Zukunft gebraucht: Seine autobiographischen Romane der Deutschen Chronik ebenso, wie das umfangreiche Epos Echolot, die \'kollektiven Tagebücher\' des
Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges sind einzigartige, weil authentische Zeugnisse dessen, was gewesen ist. Denn nur, wenn wir wissen, woher wir kommen, werden wir wissen, wohin wir
gehen wollen. Walter Kempowski war ein \'Volksdichter\' im besten Sinne des Wortes: Er war für viele Menschen lesbar und er hat wie kein anderer die Menschen selbst zum Sprechen gebracht.
Wir verneigen uns aus Anlass seines Todes vor seinem nicht einfachen Leben, das ihm auch die Prüfung vieler Jahre Bautzen auferlegte, das aus dem Pädagogen schließlich einen Schriftsteller
machte, vor seinen Großprojekten, die große Fleißarbeit über Jahre hinweg verlangten. Sein unvergleichliches Werk wird weiterleben, es war keineswegs \'Alles umsonst\'."
0
Kommentare
Noch keine Kommentare