Kultur

Kultur und Kunst für nachhaltige Entwicklung

von Die Redaktion · 13. Februar 2007
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"Die ansteckende Wirkung unserer Kulturprojekte in Nicaragua zu erleben ist

eine besondere Bereicherung meines Lebens. Kinder reißen mit ihren neu

erlernten Fähigkeiten, wie Musizieren oder Theater spielen, ihre oft mutlosen

Eltern und Großeltern mit und schaffen es so, ihre Zukunft besser zu gestalten",

so Dr. Henning Scherf.

Gleich zu Beginn der Tagung hob Enzio Wetzel, Leiter des Bereichs Kultur und

Gesellschaft beim Goethe Institut, die finanzielle Kluft zwischen Technik und

Kultur in der Entwicklungszusammenarbeit hervor. Trotz des menschlichen

Bedürfnisses nach Entfaltung, genieße gerade die technische Förderung einen

Großteil der finanziellen Zuwendungen des Auswärtigen Amtes.

Wahrung kultureller Identität

Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Direktor des Instituts für Kulturpolitik der

Universität Hildesheim, machte auf die Förderung von Kreativität und die

Wahrung der kulturellen Identität als Bestandteil der Menschenrechte

aufmerksam. Weiter forderte er Vereine und Nichtregierungsorganisationen auf,

ein Netzwerk zu schaffen, das auch staatlichen Organen offenstehe.

Musikförderung bedeute schließlich auch eine Förderung der Musikindustrie

und damit auch der Wirtschaft.

Brückenschlag zwischen den Kulturen

Mit Informationen über die Projektarbeit in Nicaragua unterstrich "Pan y Arte" die

Erfolge eines real gelebten Kulturaustausches als Brückenschlag zwischen den

Kulturen. Auf den sozialen Charakter kam schließlich Luise Scherf, die sich

bereits seit 14 Jahren für das Projekt "Musica en los Barrios" engagiert, zu

sprechen: "Dort wo es Musik- oder Theaterprojekte gibt, herrscht weniger

Gewalt, gibt es weniger Frühschwangerschaften und Alkoholprobleme."

Eine Kultur der Zusammenarbeit

Auf supranationaler Ebene hat sich die Förderung von Kunst und Kultur als

strategisches Instrument nachhaltiger Entwicklungspolitik schon in weiten

Teilen durchgesetzt. Nun sei auch die Bundesregierung aufgefordert, "eine

Kultur der Zusammenarbeit zwischen dem Auswärtigen Amt und den

Nichtregierungs-organisationen herzustellen," so Dr. Henning Scherf.

Um dem Nachdruck zu verleihen, wurde bereits im letzten Jahr das Manifest

"Kunst und Kultur für nachhaltige Entwicklung" von namhaften Wissenschaftlern

erarbeitet. Das Dokument beinhaltet einen Katalog an Leitsätzen für eine

erweiterte Kulturförderung in der deutschen Außenpolitik und

Entwicklungszusammenarbeit.

Felix Eisele

Quelle: Petra Hoffmann, HOPE MEDIEN

www.panyarte.org

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