Es geht um Werte, Humanismus, Existenzialismus, um Kunst und Literatur. Spitzfindig, scharfsinnig, weltoffen und teilweise auch bissig beantwortet der vielseitige Schriftsteller Theodor
Weißenborn die Fragen der Fachfrau und der -männer. Bissig vor allem, wenn es um die Kirche, den Papst und deren Moralvorstellungen geht. Er greift das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche
an, indem er z.B. dessen absolutes Nein zu Kondomen anprangert "Der oberste Seelenhirt in Rom verbietet seinen Schafen den Gebrauch von Kondomen auf die Gefahr hin, dass sie zu Hunderttausenden,
vielleicht zu Millionen an AIDS erkranken und eines elenden Todes sterben…"
Weißenborn gibt sich als Humanist, als Existentialist, im Sinne Sartres: "die Tat (ist) das einzige…, was dem Menschen zu leben erlaubt."
Lebensweisheiten
Seine Antworten sind bestückt mit Anekdoten, aber auch Zitaten von Sartre, Goethe oder Enzensberger, Konfuzius fehlt natürlich genauso wenig. Schade, dass Weißenborns Sätze mitunter sehr
lang sind, teilweise eine Seite oder mehr füllen. Das macht es schwierig, dem Gedankengang zu folgen. Dennoch sind es "Nützliche Gespräche", die manchen Gedanken aussprechen, den der Leser
eventuell selbst schon hatte. Weißenborn: "Takt, Respekt, Toleranz! Denn es gibt Äpfel und Birnen - eine Birne ist eine Birne und kein missratener Apfel, und ein Apfel ist ein Apfel und keine
missratene Birne -, und das ist gut so und soll so bleiben."
"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden als über die große Finsternis zu jammern": Nützliche Gespräche, Hrsg: Theodor Weißenborn, Verlag Ralf Liebe, 2008, 144 S., 14,80 Euro, ISBN
978-3-935221-94-8
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