Fünf Orte, die Sozialdemokrat*innen gesehen haben sollten
Freiheitsmuseum Rastatt und Denkmal für die 1849 erschossenen Freiheitskämpfer
Das 1974 auf Anregung von Bundespräsident Gustav Heinemann (SPD) eingerichtete Freiheitsmuseum präsentiert in einer überarbeiteten Ausstellung die Geschichte der deutschen Freiheitsbewegungen. Das Rastatter Schloss ist der richtige Ort für diese Ausstellung, denn in Rastatt endete 1849 die demokratische Revolution von 1848. Daran erinnert auch das Denkmal auf dem alten Friedhof, nur wenige Minuten vom Schloss entfernt. Erst 1899 konnte an die standrechtlich erschossenen Demokraten mit einem Findling erinnert werden.
Wilhelm-Leuschner-Haus in Bayreuth
Der Gewerkschaftsführer Wilhelm Leuschner gehörte zu den Widerständlern, die in letzter Minute Adolf Hitler durch ein Attentat am 20. Juli 1944 beseitigen wollten. Seine Beteiligung bezahlte er mit dem Tod.
Die Gedenkstätte erinnert an seine politische Arbeit.
Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde
Auf diesem ehemaligen Friedhof der Berliner Arbeiterschaft, der auch zu einem Begräbnisort führender Sozialdemokraten wurde, entstand nach dem Willen der DDR-Führung eine gemeinsame Gedenkstätte für Sozialdemokrat*innen und Kommunisten, um die Parteieinheit in der Neugründung SED zu demonstrieren. Dafür wurden zahlreiche Sozialdemokrat*innen umgebettet: Wilhelm Liebknecht, Ignaz Auer, Paul Singer u.a.
Nach der Wende musste die Anlage saniert werden, was auch die Neufassung der erläuternden Texte umfasste. Der Friedhof Friedrichsfelde gehört zu den bedeutenden Kulturdenkmälern des 20. Jahrhunderts.
KZ Moringen
Das Konzentrationslager Moringen gehörte 1933 zur ersten Generation der von der SA eingerichteten wilden Konzentrationslager, in das die SPD- und KPD-Funktionär*innen des Südens der preußischen Provinz Hannover eingeliefert wurden. Später war Moringen ein Frauen-KZ und danach ein Jugend-KZ. Erst spät – 1993 – wurde eine Gedenkstätte eingerichtet.
Bonner Politikmeile
Wer den Spuren der Bonner Republik nachgehen wollte, benötigte ein bis zwei Tage. Am Tag des offenen Denkmals könnte der Start am ehemaligen Bundeskanzleramt beginnen – dem Palais Schaumburg. Dort steht auch die überdimensionale Adenauerbüste.
Das Palais Schaumburg, in dem die Kanzler von Adenauer bis Gerhard Schröder regierten, kann ebenso wie der Park mit dem Kanzlerbungalow besichtigt werden. Im Park befindet sich die Skulptur von Henry Moore (Large Two Forms), die auf Wunsch von Helmut Schmidt angeschafft wurde. Irgendwo am Zaun um das Bundeskanzleramt befindet sich die Stelle, an der Gerhard Schröder als Juso gerüttelt haben soll. Jedoch nicht markiert.
Wer statt des Weges durch die Adenauerallee den Weg durch das ehemalige Viertel um den Bundestag wählt, findet dort zahlreiche Erinnerungsorte: den Bundestagsneubau, das Wasserwerk, in dem der Bundestag während der Neubauzeit tagte, den langen Eugen, den ersten Neubau für den Bundestag und zahlreiche andere Gebäude, die durch ihr Aussehen von der Bonner Republik erzählen.
In der Adenauerallee ist das Hauptquartier der FDP nicht mehr zu erkennen, doch daneben steht das Haus der Geschichte, das immer einen Besuch lohnt. Der Sitz der SPD, der als Erich-Ollenhauer-Haus – 1974 eingeweiht – auf dem Platz der Baracke entstand, kann besichtigt werden. Eine Geschichtstafel erzählt die Geschichte des Hauses, in dem sich auch eine Ausstellung befindet. Schräg gegenüber hatte die CDU ihr Hauptquartier, das jedoch abgerissen wurde.
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war von 1975 bis 1976 Politikberater für die sozialistische Partei im revolutionären Portugal. Als Mitglied des Europäischen Parlamentes war er Vorsitzender des Ausschusses für den Beitritt Portugals zur Europäischen Gemeinschaft.