Kultur

„Die Revolution sind wir“

von Die Redaktion · 30. Januar 2009
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"Jeder Mensch ist ein Künstler"
Auf 5000 Quadratmetern Ausstellungsflächen waren in Berlin etwa 270 Werke von Joseph Beuys zu sehen. Die von Eugen Blume kuratierte Schau widmete sich dem umfassenden Schaffen des Künstlers. Als Privatperson, als Künstler und als politischer Mensch sollte er in all seinen Facetten präsentiert werden. Beuys' erweiterter Kunstbegriff, sein Gedanke der Umgestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse mit den Mitteln der Kunst, und das damit verbundene Diktum "Jeder Mensch ist ein Künstler" sollten deutlich werden.

Dabei war die beeindruckende Fülle der Exponate fast erschlagend, die Ausstellungsarchitektur schien untergegangen oder vernachlässigt worden zu sein. Zwischen Ausstellungsstücken und zahllosen Videos blieb kaum Luft zum Atmen. Überblick verschafft rückblickend nicht zuletzt die Publikation zur Schau: Der umfangreiche Band dokumentiert die Retrospektive und beinhaltet eine Reihe von Aufsätzen, die sich der Kultfigur Joseph Beuys und seinem Schaffen nähern.

"Coyote"
Was als Film in der Berliner Schau zu sehen war, liegt bei Schirmer/Mosel als Fotoband vor: "Joseph Beuys - Coyote". Während der Aktion "Coyote - I like America and America likes me", im Mai 1974, verbrachte Joseph Beuys drei Tage und Nächte mit einem wilden Kojoten in der New Yorker Galerie René Block. Caroline Tisdall hat den wortlosen Dialog zwischen Mensch und Tier auf eindrucksvollen Fotos festgehalten. In einem einleitenden Text nähert sie sich den künstlerischen Grundlagen dieser Aktion. Der 1976 erstmals erschienene Bildband war vergriffen, und wurde jetzt neu aufgelegt.

Eugen Blume/ Catherine Nichols (Hg.): "BEUYS. Die Revolution sind wir", Steidl Verlag, Göttingen, 2008, 408 Seiten, 35 Euro, ISBN 978-3865-217844

Caroline Tisdall: "Joseph Beuys - Coyote", Schirmer/Mosel Verlag, München, 2008, 160 Seiten, 29,80 Euro, ISBN 978-3-8296-0396-6

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