Kultur

Die Besten

von Birgit Güll · 28. Oktober 2008
placeholder

Es war alles etwas anders in diesem Jahr: Statt wie bisher fünf dauerte der Wettbewerb nur knapp drei Tage lang. Auch die Zahl der Autoren, die ihre Texte vor Jury und Publikum lesen, wurde von 18 auf 14 verringert und TV-Profi Dieter Moor übernahm die Moderation. Für die veränderten Umstände hagelte es reichlich Kritik. Zu sehr müsse sich der Literaturwettbewerb den Anforderungen des Mediums Fernsehen unterwerfen, hieß es mehrheitlich von Seiten der Presse.

Zum Nachlesen
"Lieber Großvater, du bist tot. Viele Grüße, Dein Enkel Keith", heißt es in Tilman Rammstedts Romanauszug "Der Kaiser von China". Diese Familiengeschichte, der die Jury einhellig Komik attestierte, punktete bei der Jurorenrunde genau wie beim Publikum. So konnte der in Berlin lebende Autor neben dem Hauptpreis auch den Publikumspreis für sich verbuchen.

Zum Nachlesen oder wieder lesen findet sich der Text in dem von Ijoma Mangold edierten Band "Die Besten 2008". Insgesamt hat der Literaturkritiker sieben der vorgelesenen Texte dafür ausgewählt. Außerdem enthält das Buch ein Porträt des Preisträgers Tilman Rammstedt, Auszüge aus einigen Jury-Diskussionen und einen umfangreichen Pressespiegel. All das macht es zu einer lesenswerten Dokumentation der 32. Tage der deutschsprachigen Literatur.

Ijoma Mangold (Hg.): "Klagenfurter Texte. Die Besten 2008" Piper Verlag, München, 212 Seiten, 13,90 Euro, ISBN 978-3-492-05209-2

Autor*in
Birgit Güll

ist Redakteurin, die für den „vorwärts“ über Kultur berichtet.

0 Kommentare
Noch keine Kommentare