Sieben Jahre und einen Monat haben sie regiert, die Minister der beiden rot-grünen Bundesregierungen unter Gerhard Schröder. Länger als die Mitglieder der Regierung Willy Brandt, die nur vier
Jahre und sieben Monate amtierten. Rot-Grün hat Deutschland verändert, ähnlich stark und tief greifend wie nur wenige Regierungen zuvor.
Deshalb wird das Interesse - nicht nur bei Historikern und Politikwissenschaftlern - groß sein am beruflichen und politischen Lebensweg Gerhard Schröders und seiner insgesamt 25 Ministerinnen
und Minister: alphabetisch von Christine Bergmann bis Brigitte Zypries bei der SPD, von Andrea Fischer bis Jürgen Trittin bei den Grünen.
In ausführlichen Einzelartikeln wird nicht nur der Lebensweg der Kabinettsmitglieder geschildert. In einer über 130 Seiten langen "Einleitung" wird die Sozialstruktur der Regierung
analysiert, das "rot-grüne Regieren" im parlamentarischen System dargestellt und werden die wichtigen "Expertengremien im System Schröder" beschrieben. Auch die Entwicklung der Meinungsumfragen für
die Regierungsmitglieder und die Regierungsparteien wird analysiert.
Damit legen die Herausgeber, die beiden Freiburger Politikwissenschaftler Udo Kempf und Hans-Georg Merz, nicht nur ein mit 396 Seiten sehr detailliertes Nachschlagewerk für Experten vor,
sondern auch ein spannendes Buch für den interessierten Leser, das ein lebendiges Gesamtbild der spannenden rot-grünen Jahre Deutschlands zeichnet.
Udo Kempf und Hans-Georg Merz (Hrsg.): Kanzler und Minister 1998-2005, Biografisches Lexikon der deutschen Bundesregierungen, VS Verlag 2008, 34,90 Euro, ISBN 978-3-531-14605-8
0
Kommentare
Noch keine Kommentare