Kultur

Der hat, der gibt

von Vera Rosigkeit · 13. Oktober 2012

Gesamtbetriebsratsvorsitzender Uwe Hück und SPD-Politiker Franz Müntefering sind sich einig: „Eigentum verpflichtet“, sagen sie. 

Ein Skandal ist es, dass in Deutschland zwei Millionen Kinder in Armut leben. Dabei gibt es so viel Reichtum. Und  so viele Reiche, sagt Uwe Hück, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Porsche und fragt: „Warum geben die nichts ab?“

Wer hat, der gibt, ist Hücks Motto. „Deshalb bin ich in der IG-Metall und in der SPD“, sagt er. „Wir brauchen Solidarität. Und dies vor allem mit den jungen Menschen“, fügt er hinzu.

Er selber sie in einem Kinderheim aufgewachsen, habe dann die Hauptschule besucht, erzählt er. Damit hatte ich schon verloren. „Keiner hätte geglaubt, dass ich einmal Erfolg haben könnte.“ Dabei habe jedes Kind das Recht auf faire Startbedingungen: „Denn alle Kinder sind gleich viel wert“, fügt er hinzu.

Der ehemalige Parteichef und Bundesarbeitsminister Franz Müntefering pflichtet ihm zu und lobt Hücks Engagement für mehr Respekt und gegen Rassismus: „Wir müssen allen Kindern eine Chance geben“, sagt er. „Nicht beim Kindergeld noch etwas drauflegen“, erklärt Müntefering, „sondern den Ausbau von Krippen, Kitas und Schulen vorantreiben“, das mache Sinn.

Uwe Hück stimmt zu. „Wir brauchen Bildung in diesem Land!“,  und: „Wir müssen jedem Kind eine Chance geben“, „dann werden wir auch keinen Fachkräftemangel haben“, und „es ist billiger, Kindern Arbeit zu geben, als Gefängnisse zu bauen.“

Aber Hück weiß auch, dass man zu den jungen Menschen hingehen muss und nicht nur über sie reden. Er selber engagiere sich im Sportverein, mache mit den Jugendlichen Thaiboxen, denn man müsse sie auch fordern.

„Die Partei muss hingehen, wo die Menschen sind“, sagt Franz Müntefering. „Uwe Hück tut das“, fügt er hinzu. Auch im Sozialstaat gehe es um eine Kombination aus Rechten und Pflichten. Man müsse aus Kindern eine Persönlichkeit machen.

Uwe Hück ist überzeugt: An jedem Platz in der Hauptschule sitzen Diamanten.

Schlagwörter
Autor*in
Avatar
Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

0 Kommentare
Noch keine Kommentare