Nicht weniger als 18 Orchester, Ensembles und Chöre von internationalem Rang sind in Berlin zu Gast. Im Mittelpunkt des Festival-Programms stehen in diesem Jahr drei Komponisten des späten
19. und frühen 20. Jahrhunderts: Claude Debussy, Edgard Varèse und Charles Ives.
Dennoch soll das "musikfest berlin" nicht in einer bestimmten Zeit verhaftet bleiben. "Unser Interesse gilt nicht einer Epoche, wir interessieren uns für epochenübergreifende Themen",
beschreibt der künstlerischer Leiter des Festivals Winrich Hopp die Idee hinter dem diesjährigen Programm.
Frank Zappas Idol
Bestes Beispiel dafür sind die Kompositionen von Edgard Varèse. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts versuchte dieser neue, ästhetische Wege der Komposition einzuschlagen. Das für seine Zeit
wohl innovativste Werk: "Ionisation", eine Komposition für 13 Schlagzeuger.
Varèses Arbeiten seien bis heute "bahnbrechend", meinen die Organisatoren des Festivals. Einer seiner größten Fans war zeitlebens Frank Zappa. Diese ungewöhnliche Verbindung ist es, die Hopp
mit seinem Programm aufgreifen will: Er wolle eine Generation ansprechen, die Zappas Musik ebenso hört, wie die von Brahms. "Es war Zeit so etwas zu machen", meint Hopp.
Brücken schlagen
Deshalb bietet das "musikfest berlin" auch zeitgenössische Höhepunkte. Zwei Uraufführungen stehen auf dem Programm: die Konzertoper "Phaedra" von Hans Werner Henze, einem der international
bekanntesten Komponisten des zeitgenössischen Musiktheaters, und der Musikzyklus "Lichtung I - III" des Portugiesen Emmanuel Nunes.
Das Festival schlägt zudem die Brücke zu anderen Genres und Figuren der Popkultur. So wirkt etwa die französische Schauspielerin Sophie Marceau in der Inszenierung von Claude Debussys
Mysterienspiel "Le Martyre de Saint Sébastien" mit.
Erfolgreiche Tradition
Als Nachfolger der traditionsreichen Berliner Festwochen fand das "musikfest berlin" erstmals 2005 statt. Organisiert wird es von den Berliner Festspielen in Kooperation mit der Stiftung
Berliner Philharmoniker. Der Vorverkauf für die diesjährigen Veranstaltungen übertrifft bereits jetzt die Zahlen der beiden Vorjahre - jedoch gibt es noch für die meisten Veranstaltungen Karten.
Timm Schneider
www.musikfest-berlin.de
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