vorwärts.de Am Freitag wird der Bundestag über die Verlängerung des Afghanistan-Mandats abstimmen. Wie wird sich die SPD-Fraktion verhalten?
Susanne Kastner: Nach einer ausführlichen und teils emotionalen Diskussion und einer Probeabstimmung steht fest, dass die SPD-Fraktion mit großer Mehrheit für die Mandatsverlängerung
stimmen wird. Als Ausschussvorsitzende bin ich sehr froh über die breite Unterstützung. Wir tragen schließlich große Verantwortung für unsere Soldatinnen und Soldaten, die für ihren schwierigen
Auftrag unsere Rückendeckung verdienen.
Eine zentrale Forderung der SPD ist ein konkreter Zeitplan für den Truppenabzug mit Beginn in diesem Jahr. Ist diese Forderung mit dem vorliegenden Mandatsentwurf der Regierung
erfüllt?
Die Regierungskoalition ist uns ein Stück weit entgegen gekommen mit der Formulierung, dass 2011 erstmals eine Reduzierung des Kontingents angestrebt wird. Dies immer unter der
Voraussetzung, dass die Lage es erlaubt.
Warum ist die Festlegung auf einen Abzugstermin in 2011 so wichtig?
Bei den Afghanistan-Konferenzen hat die SPD die Wichtigkeit der Übergabe von Verantwortung an die afghanische Seite betont. Diesen Kurs müssen wir konsequent weiter verfolgen. Unsere
Bundeswehr beteiligt sich deshalb maßgeblich an der Ausbildung von afghanischen Soldaten, um Schritt für Schritt das eigene militärische Engagement zurück fahren zu können und den zivilen Aufbau
in den Mittelpunkt zu rücken. Dafür brauchen wir einen konkreten Fahrplan, der nun erstmals in eine Mandatierung eingeflossen ist. Außerdem erwarten wir die Erfüllung der gesetzten Benchmarks.
Interview: Gero Fischer
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