So reagiert die SPD auf den Sieg Van der Bellens
Es war verdammt knapp. Mit 50,3 Prozent konnte sich der Grüne Alexander Van der Bellen in der Stichwahl für den österreichischen Bundespräsidenten gegen FPÖ-Mann Norbert Hofer durchsetzen. Ein Rechtspopulist in der Wiener Hofburg bleibt Österreich und Europa damit erspart.
Bei den Sozialdemokraten gab es kurz nach Bekanntgabe des Ergebnisses einen großes Aufatmen im Netz. „Verdammt knapp in #Österreich! Bin echt erleichtert, aber Grund zu Jubeln gibt es bei so vielen Stimmen für #Hofer wirklich nicht“, twitterte die Juso-Vorsitzende Johanna Uekermann. Keinen „Grund zum Jubel“ sah auch der Bundestagsabgeordnete Sönke Rix. 49 Prozent seien für einen Rechtspopulisten wie Norbert Hofer „viel zu viel“. Nun gelte es, das Beste aus dem Ergebnis zu machen.
Als „knappen Sieg der Vernunft“ bezeichnete SPD-Vize Ralf Stegner die Entscheidung zu Gunsten Van der Bellens und mahnte: „Das muss als Warnung dienen, es nirgendwo so weit kommen zu lassen und diese Gefahr für unsere Demokratie mit aller Konsequenz zu bekämpfen!“ Auch Bundestagsfraktionschef Thomas Oppermann plädierte per Twitter dafür, den „Warnschuss ernst zu nehmen“ und „jetzt überzeugende Politik“ zu machen.
„Anbiederung an die Rechten zahlt sich nicht aus“, lautete auch das Résumé des SPD-Außenpolitikers Niels Annen. Das gelte „nicht nur für Österreich“. Und der Europaabgeordnete Udo Bullmann fasste zusammen: „Knappes Finale in Wien! Gut für Österreich, gut für Europa!“
Und in Österreich selbst? Dort atmeten die Sozialdemokraten ebenfalls auf. Die SPÖ twitterte ein Foto des neuen Kanzlers Christian Kern mit dem Satz: „Heute gibt es einen Wahlgewinner, es ist nun unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass sich kein Wähler und keine Wählerin als Wahlverlierer sieht.“
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.