International

Schottland bleibt abhängig

Am Schluss sind sie doch die strahlenden Gewinner: die Gegner der schottischen Unabhängigkeitsbestrebungen. Mit 55 zu 45 Prozent haben die Bürgerinnen und Bürger sich für einen Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich ausgesprochen.
von Karin Nink · 1. Oktober 2014
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Dieses Ergebnis beruhigt nicht nur die Nerven der britischen Regierung, sondern auch die der EU-Vertreter in Brüssel. Ein Ja für das Unabhängigkeitsreferendum hätte Folgen für ganz Europa haben können: Die Separatisten in Katalonien, Flandern, dem Baskenland oder in Südtirol hätten eine andere Entscheidung in Schottland als Aufforderung zum Nachmachen verstehen können. Auch der Zusammenhalt der Ukraine wäre möglicherweise dann anders diskutiert worden.

Nun aber bleibt formal in Schottland alles beim Alten, aber die schottischen Nationalisten haben dennoch auch gewonnen: Die Regionalregierung in Edinburgh wird mehr Autonomie gegenüber London erhalten, und eine Wahlbeteiligung von sagenhaften 85 Prozent belegt ein großes Demokratieverständnis der Schotten – unabhängig davon, ob sie für oder gegen die Abspaltung von Großbritannien sind.

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Karin Nink

ist Chefredakteurin des "vorwärts" und der DEMO – Das sozialdemokratische Magazin für Kommunalpolitik sowie Geschäftsführerin des Berliner vorwärts-Verlags.

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