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Hilfe für die Ukraine: Deutschland startet Plattform zum Wiederaufbau

Deutschland baut die Hilfe für die Ukraine zum Wiederaufbau des Landes aus. Am Montag stellte Entwicklungsministerin Svenja Schulze gemeinsam mit dem ukrainischen Botschafter eine Online-Plattform zu diesem Zweck vor.
von Jonas Jordan · 27. März 2023
Svenja Schulze in Odessa
Svenja Schulze in Odessa

Die Bundesregierung hat eine neue Online-Plattform gestartet. Sie soll das deutsche Engagement für den Wiederaufbau der Ukraine unterstützen, verstärken und nichtstaatliche Akteure miteinander vernetzen. Die Plattform soll eine erste Anlaufstelle für alle sein, die sich beim Wiederaufbau einbringen wollen, betonte Entwicklungsministerin Svenja Schulze bei der Vorstellung am Montagvormittag in Berlin. „Sie bringt Akteure zusammen, die sich sonst nicht so einfach getroffen hätten, deren Zusammenarbeit aber wichtig ist, um innovative Lösungen zu finden“, erklärte die SPD-Politikerin.

Die Plattform solle ein Ort der Vernetzung, des Austauschs und der Information werden. Gemeinsam mit deutschen Akteur*innen und ukrainischen Partner*innen sollen Fachkonferenzen, Dialogforen oder Workshops zum Wiederaufbau organisiert werden. Erste Veranstaltungen seien bereits geplant, sagte Svenja Schulze. „Ich sehe sehr, sehr viel Potenzial in unserer Vernetzung. Denn oft mangelt es daran, dass man nicht weiß, an wen man sich wenden kann“, sagte die Ministerin bei der Pressekonferenz im Entwicklungsministerium.

25 Millionen Euro für Ausbau der Partnerschaften

An dieser nahm auch der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev teil. „Der Wiederaufbau beginnt nicht erst, wenn wir den Krieg gewonnen haben, sondern er beginnt jetzt“, sagte er und bezifferte die Schäden durch den von Russland begonnenen Angriffskrieg in seinem Land auf circa 135 Milliarden US-Dollar. Insgesamt seien nach Schätzungen der Weltbank mehr als 400 Milliarden Dollar notwendig, um alles wiederaufzubauen. Schon jetzt sei vielerorts die zu Kriegsbeginn zerstörte Infrastruktur wieder aufgebaut worden. „Beschädigte Brücken, Straßen und Hochhäuser stehen wieder, Kliniken funktionieren. Wir haben keine Zeit zu verlieren“, sagte Makeiev.

Das Entwicklungsministerium sagte weitere 25 Millionen Euro an Hilfsgeldern zu, die vor allem für Partnerschaften genutzt werden sollen, zwischen Kommunen, aber auch zwischen Kliniken und Wasserwerken in Deutschland und der Ukraine. Derzeit gibt es 135 Partnerschaft zwischen Städten und Gemeinden in Deutschland und der Ukraine. Diese Zahl habe sich seit Beginn des vergangenen Jahres fast verdoppelt, referierte Schulze. Darunter sind auch Orte in den russisch besetzten Gebieten. Diese Partnerschaften ruhen jedoch aktuell.

Gemeinsam für eine „freie europäische Ukraine“

Schulze bekräftigte: „In Deutschland erleben wir eine große Bereitschaft, sich für den Wiederaufbau der Ukraine zu engagieren. Viele Engagierte werden dabei vor ähnlichen Fragen und Herausforderungen stehen. Hier soll die neue „Plattform Wiederaufbau Ukraine“ helfen. Wir wollen damit aktive Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen in Deutschland und der Ukraine zusammenbringen.“ Denn das Ziel sei, „eine freie, europäische Ukraine wiederaufzubauen“.

Auch Botschafter Makeiev machte deutlich: „Das ist unser Krieg für die Freiheit und für das Überleben. Dass wir den Krieg gewinnen, daran besteht kein Zweifel. Uns ist wichtig, dass der Wiederaufbau der Ukraine eine deutsche und europäische Familienangelegenheit wird.

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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