Inland

WestLB bald mit neuem Chef?

von ohne Autor · 11. Februar 2008

Offiziell bestätigt hat Stuhlmann diesen Schritt noch nicht. Allerdings hatten sowohl Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers als auch Finanzminister Helmut Linssen (beide CDU) betont, die Sanierung der WestLB solle von einer neuen Führung umgesetzt werden.

Ende der Woche hatten sich die Eigentümer der Landesbank - das Land Nordrhein-Westfalen, die Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen sowie die Landschaftsverbände - auf einen Sanierungsplan geeinigt. Dieser sieht u.a. vor, dass Wertpapiere mit einem Wert von 23 Milliarden Euro in eine Zweckgesellschaft ausgelagert werden. Für die Risiken eventueller Ausfälle durch die US-Immobilienkrise bürgen das Land mit drei sowie die Sparkassenverbände mit zwei Milliarden Euro. 1 500 der 5 900 Mitarbeiter sollen die Bank bis 2010 verlassen, um Kosten einzusparen.

Als heißester Kandidat für die Nachfolge des WestLB-Chefs wird der Vorsitzende der landeseigenen NRW.Bank, Ulrich Schröder, gehandelt. Seine erste Aufgabe wäre es, ein tragfähiges Geschäftskonzept auszuarbeiten. Schröder kennt die WestLB gut. Bis 2002 saß er im Vorstand.

Kritik an Rüttgers und Linssen

Am Montag beriet der Finanzausschuss in Düsseldorf, wie das Land seinen Anteil am Sanierungsprogramm für die WestLB finanzieren soll. Helmut Seitz, Finanzexperte an der Technischen Universität Dresden, warnte davor, das Geld aus dem laufenden Haushalt zu entnehmen. "Der Fall WestLB ist mit der SachsenLB vergleichbar", sagte Seitz der Frankfurter Rundschau. Allerdings sei Nordrhein-Westfalen finanziell schwächer als der Freistaat.

Scharf kritisiert wird unterdessen das Krisenmanagement von Regierungschef Rüttgers. Dieser hatte die Sanierung der WestLB vor einem halben Jahr zur Chefsache erklärt. Der Ministerpräsident habe "wertvolle Zeit verspielt", sagte SPD-Landeschefin Hannelore Kraft. Ähnlich äußerte sich Bundesfinanzministern Peer Steinbrück: "Was im vergangenen halben Jahr versäumt wurde, hat die amtierende Landesregierung zu verantworten - sonst niemand."

Quellen: taz, www.spiegel-online.de, Stuttgarter Zeitung (09.02.), WAZ (08.02.), Tagesspiegel (08.02.)

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