Inland

Wende der Riesen

von Susanne Dohrn · 4. April 2012

Einige nennen sie die „vier Besatzungsmächte“: Denn E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall beherrschen den deutschen Strommarkt. Jahrelang setzten sie vor allem auf Kohle, Gas und Atomkraft. Jetzt steuern auch sie auf Erneuerbare Energien um: 

E.ON: Deutschlands größter Energieversorger investiert seit Jahren in Offshore-Windparks, vor allem in Großbritannien und Dänemark, demnächst auch in Polen. Im brandenburgischen Falkenhagen erprobt  E.ON, wie sich aus Windstrom mittels Elektrolyse Wasserstoff herstellen lässt, der ab 2013 ins Erdgasnetz eingespeichert werden soll.

RWE: In der Tochtergesellschaft RWE Innogy hat Deutschlands größter Stromerzeuger die Aktivitäten rund um Windkraft an Land, Wasserkraft und Biomasse gebündelt. Das Unternehmen erforscht neue Speichermöglichkeiten für Energie, z.B. mit Druckluft. Bis 2025 sollen 75 Prozent der Stromerzeugung des Unternehmens CO2-frei oder CO2-arm sein.

EnBW: setzt vor allem auf Windenergie und Wasserkraft. Das Unternehmen verhandelt mit rund 100 Standorten, um  bis zu 400 Windanlagen zu bauen. Der EnBW-Windpark „Baltic 1“ in der Ostsee vor der Halbinsel Zingst wurde 2011 in Betrieb genommen. Auf kommunaler Ebene will EnBW die Wende mit Projekten wie „Nachhaltige Stadt“ schaffen. 

Vattenfall: In der Lausitz in Brandenburg betreibt das Unternehmen seit 2008 die weltweit erste Pilotanlage, bei der das bei der Kohleverbrennung anfallende Klimagas CO2 abgeschieden und verflüssigt wird. In Senftenberg in Brandenburg wird CO2 in einer Pilotanlage zur Algenzucht verwendet. Vattenfall ist außerdem am Windpark „Alpha Ventus“ beteiligt und plant einen weiteren Offshore-Windpark mit dem Namen „Sandbank 24“ vor der Nordseeinsel Sylt. 

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Susanne Dohrn

ist freie Autorin und ehemalige Chefredakteurin des vorwärts.

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