Die bisher unveröffentliche Weltbank-Studie kommt nach einem Bericht der britischen Zeitung
Guardian zu dem Ergebnis, dass die wachsende Produktion von Kraftstoffen aus Pflanzen dazu
führe, dass immer mehr Ackerflächen ausschließlich für Spritpflanzen genutzt werden. In den USA werde bereits ein Drittel des Getreides ausschließlich für die Spritproduktion, in Europa die Hälfte
des Pflanzenöls für Diesel genutzt.
Vor allem Länder wie die USA setzen auf die Produktion von Sprit aus Pflanzen um ihre Klimaschutzziele zu erreichen und sich unabhängiger vom immer teurer werdenden Erdöl zu machen. Kritiker
argumentieren, dass die für die Spritproduktion angebauten Pflanzen auf den Nahrungsmittelmärkten, vor allem in den Entwicklungsländern fehlen. Außerdem wird für den Anbau von Energiepflanzen
teilweise wertwolle Natur, wie zum Beispiel der Regenwald in Indonesien abgeholzt. Ein Lösung könnte die Kraftsstoffe der dritten Generation sein, die aus Pflanzenresten hergestellt werden können.
Branche: Studie wird falsch zitiert
Der Chef des Biokrafstoffverbandes, Johannes Lackmann, wies den Zeitungs-Bericht über die Weltbankstudie als falsch zurück. Tatsächlich komme die Studie zu dem Ergebnis, dass es verschiedene
Gründe für die gestiegenen Preise gebe, zum Beispiel höhere Energie- und Düngemittelkosten sowie eine Abwertung des US-Dollars. "Deshalb ist es verfehlt, Biokraftstoffe als Sündenbock darzustellen.
Die zukünftige Energieversorgung ist zu wichtig, als dass man polemisch und mit Schnellschüssen einzelnen erneuerbaren Energien die wirtschaftliche Zukunft rauben darf", so Lackmann.
Karsten Wiedemann
Foto: Pixelio
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